Dakar bestellt Botschafterin wegen Aussagen von Ehemann ein
Die Schweizer Botschafterin in Senegal muss in Dakar antraben. Ihr Ehemann hat in einem Text Jugendliche kritisiert. Die Regierung hatte daran keine Freude.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen schriftlichen Äusserungen des Ehemanns wird die Schweizer Botschafterin einbestellt.
- Der Mann von Marion Weichelt Krupski kritisierte in einem Text senegalesiche Jugendliche.
- Für Senegals Aussenminister hatten die Äusserungen «inakzeptablen Charakter»
Der afrikanische Staat Senegal hat die Schweizer Botschafterin in Dakar einbestellt. Grund waren schriftliche Äusserungen von deren Ehemann über das Benehmen von Kindern aus reichen Familien in Dakar.
Laut der Nachrichtenagentur AFP wurde im Internet heftig debattiert, ob die Äusserungen rassistischen Charakter haben oder nicht.
Senegals Aussenminister schrieb in einem von AFP zitierten Communiqué nicht von Rassismus, aber von einer Verletzung von elementaren Prinzipien der Höflichkeit und der Nicht-Einmischung in innere senegalesische Angelegenheiten. Er habe die Schweizer Botschafterin in Dakar, Marion Weichelt Krupski, einbestellt.
Ehemann kritisierte Jugendliche
Weichelt Krupskis Ehemann Waldemar Krupski hatte im März in einer Kolumne auf seiner Coaching-Webseite die fehlenden Manieren sowie den Mangel an Respekt und Anstand zweier teuer ausgestatteter Jugendlicher aus Kamerun kritisiert.
Die Brüder seien während eines Schüler-Basketballturniers in seiner Familie zu Gast gewesen. Sie hätten Plastikflaschen im Garten weggeworfen und ihn als Chauffeur warten lassen, hiess es in dem Beitrag. Jugendliche wie sie seien «ein Teil von Afrikas Elite von morgen». Das stimme ihn «traurig und hoffnungslos».
EDA: Text sei privat verfasst worden
Für Senegals Aussenminister hatten die auf Deutsch verfassten Äusserungen «inakzeptablen Charakter». Dies habe er der Botschafterin mitgeteilt. Nicht nur Botschafterinnen und Botschafter, sondern auch deren Familie müssten sich an die Grundsätze der Höflichkeit und der Nicht-Einmischung halten.
Ein Sprecher des EDA teilte der Nachrichtenagentur AFP dazu mit, dass der fragliche Text privat verfasst worden sei. Die Schweiz pflege mit Senegal exzellente Beziehungen und wolle dies auch in Zukunft so halten.