Demonstranten im Irak fordern Reformen von neuer Regierung
Kurz nachdem im Irak eine neue Regierung gewählt worden war, demonstrierten im Zentrum der Hauptstadt Bagdad Hunderte für politische Reformen.

Das Wichtigste in Kürze
- Vor einigen Tagen wurde im Irak eine neue Regierung gewählt.
- Kurz darauf haben Hunderte Menschen in der Hauptstadt für politische Reformen protestiert.
- U. a. wird die Bestrafung jener gefordert, welche an Protesten 2019 Demonstranten töteten.
Wenige Tage nach der Wahl einer neuen Regierung im Irak haben dort Hunderte bei Protesten politische Reformen gefordert. Die Demonstranten versammelten sich am Sonntag im Zentrum von Bagdad, wie Augenzeugen berichteten.
Berichte über gewaltsame Zusammenstösse gab es nicht. Die Demonstranten forderten auch, dass diejenigen bestraft werden, die für den Tod Hunderter Menschen bei Massenprotesten letztes Jahr verantwortlich sind.

Im Irak hatte über Monate ein Machtvakuum geherrscht. Die Hoffnungen ruhen nun auf dem neuen Ministerpräsidenten Mustafa al-Kasimi, der das Land aus seiner schweren politischen Krise führen soll. Das irakische Parlament hatte Al-Kasimi am Donnerstag das Vertrauen ausgesprochen und auch 15 Ministern seines Kabinetts zugestimmt.
Landesweite Proteste, hunderte Tote
Seit Anfang Oktober 2019 kam es im Irak zu landesweiten Protesten. Die Menschen hatten den Rücktritt der Regierung, die Auflösung des Parlaments und eine Reform des politischen Systems gefordert.
Dabei kamen nach Angaben der vom Parlament gewählten Menschenrechtskommission mehr als 460 Menschen ums Leben. Mehr als 20 000 Demonstranten wurden verletzt. Al-Kasimis Vorgänger Adel Abdel Mahdi war im November unter dem Druck der Proteste zurückgetreten.