«Der Vulkan hätte eine gewaltige Zerstörungskraft»
Die Lage in Bali ist mehr als angespannt. Die riesige Rauchsäule über der Insel wirkt bedrohlich und genau so ist die Lage auch, sagt der Schweizer Vulkan-Experte Peter Diethelm. Wie stark die Zerstörungskraft eines Vulkans sein kann, zeigt er anhand von eindrücklichen Beispielen auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Sogar im Randbereich einer Glutlawine ist es noch dermassen heiss, dass Gegenstände wie Videokassetten oder Gläser schmelzen.
- Einschätzungen von Forschern sind die Grundlage dafür, ob die Regierung eine Evakuierung anordnet, doch in Bali sei dies schwierig, so der Vulkan-Experte Peter Diethelm .
Weil der Vulkan Mount Agung
ausbricht, werden auf Bali derzeit 40'000 Menschen evakuiert. Die Anordnung zur Evakuierung komme von der Regierung, sei aber auf Informationen von Wissenschaftlern gestützt, sagt Vulkan-Experte Peter Diethelm im Interview weiter. Eine Entscheidung, die nur unter grossem Druck gefällt werde, denn: «Wenn eine Region unnötig evakuiert wird, verliert die Bevölkerung das Vertrauen.»
In genau dieser Situation befindet sich im Moment die Indonesische Insel Bali. Bereits im September lösten die Aktivitäten des Vulkans Mount Agung die Alarmstufe Rot aus. Die Bevölkerung musste ihr Zuhause verlassen, konnte später wieder zurückkehren. Jetzt hat die Regierung eine erneute Evakuierung angeordnet.
Die Angaben, ob es nötig ist, ein Gebiet zu räumen, kommen von Wissenschaftlern. Laut Diethelm ist eine Einschätzung gerade beim Mount Agung extrem schwierig: «Mikrobeben, Änderungen der Hangneigung oder Gasmessungen liefern zwar genaue Daten, eine genaue Prognose über die Aktivität des Vulkanes ist trotzdem schwierig. Beim Mount Agung kommt dazu, dass langjährige Daten fehlen, so dass man sich nicht auf Erfahrungswerte berufen kann.»