Deutscher Pilot sorgt für Schrecksekunden beim Flughafen Zürich
Ein Motorsegelflugzeug-Pilot hat letzten September für Schrecksekunden am Flughafen Zürich gesorgt. Ihm wird ein mangelndes Sicherheitsbewusstsein vorgeworfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 72-jähriger Pilot hat letzten Herbst nahe Zürich seine Höhenübermittlung ausgestellt.
- Er dachte, dass er nicht in kontrolliertem Luftraum fliegen würde.
- Jetzt wird er für sein geringes Sicherheitsbewusstsein gerügt.
Der Pilot eines Motorsegelflugzeug-Pilot hatte vergangenen September die Höhenübermittlung ausgestellt. Dies, weil er dachte, dass er nicht im kontrollierten Luftraum fliege. Die Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust kritisiert den Deutschen nun für sein geringes Sicherheitsbewusstsein.
Der Pilot des Motorseglers startete am Morgen des 18. September 2018 zu einem sogenannten Werkstattflug. Dabei wollte er die Zündkreissysteme des Motors prüfen. Um genug Gewicht dabeizuhaben, sass ein zweiter Pilot an Bord, der den Luftraum überwachen sollte.
Den Transponder für die Höhenübermittlung hatte der 72-Jährige für diesen Flug auf Standby gestellt. Er sei davon ausgegangen, dass er nicht in kontrollierte Lufträume kommen würde. Das sagte er gegenüber der Sust, die ihren Bericht zu diesem Vorfall am Montag publizierte.
Gefährliche Begegnung mit Swiss-Maschine
Weil das Gerät nicht dem technisch neuestem Stand entsprach, sendete es trotzdem ständig Daten. Nur bei neueren Versionen ist diese Funktion inaktiv. Die zuständige Fluglotsin sah also Standort-Informationen, allerdings ohne Höhenangabe.
Sie nahm deshalb an, dass es sich um ein Flugzeug in sehr geringer Höhe handelt. Diese werden meist kaum vom Radar erfasst.
Kurz nach 9 Uhr kam es dann zu einer gefährlichen Begegnung mit einer Swiss-Maschine. Sie wollte von Kopenhagen her den Flughafen Zürich anfliegen. Der Pilot sah plötzlich über dem deutschen Tiengen ein anderes Flugzeug im Sinkflug seine Flugbahn kreuzen.
Sofort leitete er ebenfalls den Sinkflug ein, um eine Kollision zu vermeiden. Die beiden Flugzeuge kreuzten sich schliesslich mit einem Höhenunterschied von 180 Metern.
Sichere Landung am Flughafen Zürich
Die Swiss-Maschine landete daraufhin wie geplant auf Piste 14 am Flughafen Zürich. Auch der Motorsegler flog weiter und landete kurz darauf wieder in Offenburg. Verletzt wurde niemand.
Wie die Sust schreibt, zeugt die Haltung des Motorsegler-Piloten von geringem Sicherheitsbewusstsein.
Augeschaltete Höhenangaben eines Transponders hätten gefährliche Auswirkungen auf die Flugsicherung, schreibt die Sust. Für die Lotsen werde es unmöglich, verlässliche Verkehrshinweise an die anderen Verkehrsteilnehmer zu geben. Massnahmen werden allerdings keine ergriffen.