Diplomat: Andere Länder in Nordkorea Gespräche einbeziehen
Das Wichtigste in Kürze
- Die Atomgespräche der USA mit Nordkorea sind ins Stocken geraten.
- Der frühere Unterhändler Christopher Hill fordert deshalb, andere Länder miteinzubeziehen.
- «Eine viel breitere diplomatische Architektur ist nötig», sagte er.
Angesichts der stockenden Atomgespräche mit Nordkorea hat der frühere US-Unterhändler Christopher Hill Washington aufgefordert, andere Länder in der Region in den Verhandlungsprozess einzubinden.
«Eine viel breitere diplomatische Architektur ist nötig», sagte der frühere Abteilungsleiter im US-Aussenministerium für Ostasien und den Pazifikraum. Dies am Samstag an der innerkoreanischen Grenze. «Die USA können das nicht allein lösen», fügte Hill mit Blick auf den Streit um das Atomwaffenprogramm Nordkoreas hinzu.
Gipfeltreffen mit Nordkorea im 2019
Nach dem gescheiterten Gipfeltreffen von Donald Trump mit Kim Jong Un im Februar 2019 kamen die bilateralen Verhandlungen nicht mehr voran.
Trotz neuer Tests ballistischer Raketen durch Nordkorea im vergangenen Jahr müsse die Tür für Gespräche weiter offen bleiben. Dies forderte Hill, der zwischen 2005 und 2008 die USA bei multilateralen Atomgesprächen mit Pjöngjang vertreten hatte. Insbesondere sei es aber nötig, «andere Parteien in der Region gut zu informieren. Und ich wünsche mir, dass andere Parteien direkt in die Verhandlungen einbezogen werden».
Klare Ansagen erwartet
Wie das Format letztlich genannt werde, sei nebensächlich, sagte Hill bei einem Ausflug zur Goseong-Beobachtungsstelle für Vereinigung an der Grenze. Von Nordkorea erwarte er nun klare Aussagen, «was es bereit ist zu tun und wann es dazu bereit ist».
Hill war Chefunterhändler der USA bei den Sechs-Parteien-Gesprächen, aus denen Nordkorea im April 2009 ausgestiegen war. Mit am Tisch sassen noch China, Südkorea, Russland und Japan. Hill nimmt in Südkorea an einem Friedensforum (Pyeongchang Peace Forum 2020) in Gangwon teil.