Drohende Abschiebung: Tausende Afghanen verlassen Pakistan

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Pakistan,

Angesichts der drohenden Massenabschiebung in Pakistan begeben sich afghanische Flüchtlinge in Richtung ihrer Heimat. Tausende haben die Grenze schon überquert.

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Afghanische Familien warten auf die Abfertigung an einem Grenzübergang in Torkham. Foto: Muhammad Sajjad/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Muhammad Sajjad

Unter dem Druck einer angedrohten Massenabschiebung haben Tausende afghanische Flüchtlinge Pakistan in Richtung ihrer Heimat verlassen. «Mehr als 10'000 Afghanen haben gestern die Grenze überquert und wir erwarten, dass weitere 25'000 heute folgen werden», sagte ein Vertreter der pakistanischen Flüchtlingsbehörde am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

50 Lastwagen voller Menschen warteten nach Angaben eines Grenzbeamten in Torkham, wo sich einer der wichtigsten Grenzübergänge zwischen den beiden Ländern befindet, um die Grenze zu passieren. An gewöhnlichen Tagen passieren Behördenangaben zufolge bis zu 5000 Menschen den Grenzübergang in Torkham, allerdings in beide Richtungen.

Die pakistanische Regierung hatte kürzlich angekündigt, Flüchtlinge ohne Aufenthaltsstatus abzuschieben, wenn sie nicht bis Ende Oktober freiwillig das Land verlassen haben. Die Massnahme zielt offensichtlich auf Menschen aus dem von den islamistischen Taliban beherrschten Nachbarland Afghanistan ab, die in Pakistan den grössten Anteil irregulärer Migranten ausmachen.

100'000 Afghanen haben das Land bereits verlassen

Nach Regierungsangaben leben etwa 4,4 Millionen afghanische Geflüchtete im Land, 1,7 Millionen davon ohne gültige Papiere. Seit Beginn der Ankündigung haben nach Angaben von Behörden mehr als 100'000 Afghanen bereits das Land verlassen.

«Wir haben angefangen, illegale Migranten zu verhaften», sagte ein Polizeisprecher aus Karachi im Süden Pakistans der dpa am Mittwoch. In verschiedenen Teilen des Landes wurden Abschiebezentren eingerichtet, wo Flüchtlinge ohne Aufenthaltsgenehmigung vor der Abschiebung untergebracht werden sollen, wie Innenminister Sarfraz Bugti am Dienstag zum Ablauf der Frist sagte.

Human Rights Watch hatte am Dienstag den Umgang der Behörden mit afghanischen Geflüchteten ohne Aufenthaltsstatus kritisiert. Diese würden durch Drohungen, Missbrauch und Verhaftungen dazu gedrängt, nach Afghanistan zurückzukehren. Die Menschenrechtsorganisation wies darauf hin, dass von diesem Mittwoch an nun auch Afghanen die Abschiebung droht, die in Pakistan auf eine Weiterreise in die USA, Grossbritannien, Deutschland oder Kanada warteten. Grossbritannien hatte vor Ablauf der Frist nach pakistanischen Behördenangaben Afghanen mit Aufnahmezusage aus dem Land ausgeflogen.

Kommentare

Contamination

Klarer Fall für den aufstrebenden globalen Süden, diesen Menschen tatkräftig zu helfen. Der, wie immer wieder lautstark verkündet, auf dem absteigenden Ast sitzende Westen kann hier leider nicht mehr helfen.

User #5708 (nicht angemeldet)

Baerbock und Baume-Schneider nehmen diese armen Menschen gerne auf.

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