Sie sei ein Opfer «politischer Rache». So bezeichnete sich die frühere südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye vor Gericht. Die 65-Jährige muss sich wegen diversen Straftaten verantworten.

In ihrem Prozess wegen Korruptionsvorwürfen hat sich die frühere südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye als Opfer eines «politischen Rachefeldzugs» bezeichnet. Zum ersten Mal seit dem Beginn des Hauptverfahrens im Mai habe sich die 65-Jährige in einer längeren Erklärung vor Gericht geäussert, berichteten südkoreanische Sender und Zeitungen am Montag. Darin habe sie auch die Entscheidung des Gerichts kritisiert, ihre Untersuchungshaft zu verlängern. Ihr Team von Anwälten habe ausserdem aus Protest gegen die Entscheidung angekündigt, ihr Mandat niederlegen zu wollen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die frühere südkoreanische Präsidentin muss sich vor Gericht wegen mehreren Straftaten verantworten.
  • Nun hat sie sich das erste Mal seit dem Hauptverfahren dazu geäussert.
  • Am Freitag hatte das Gericht in Seoul ihre U-Haft um sechs weitere Monate verlängert.
Ad
Park Geun Hye bezeichnet sich als Opfer eines «politischen Rachefeldzugs».
Park Geun Hye bezeichnet sich als Opfer eines «politischen Rachefeldzugs». - Keystone

Inwieweit sich ein Rücktritt der Verteidiger auf die Prozessdauer auswirkt, war unklar. Am Freitag hatte das Bezirksgericht in Seoul einen neuen Haftbefehl gegen die konservative Politikerin erlassen. Die U-Haft wurde dadurch um weitere sechs Monate verlängert.

Das Verfassungsgericht hatte Park im März wegen ihrer Rolle in einer Korruptionsaffäre um eine Vertraute des Amtes enthoben. Vor Gericht muss sie sich wegen Bestechlichkeit, Nötigung und anderer Vorwürfe verantworten. Sie soll ihrer langjährigen Freundin Choi Soon Sil unter anderem dabei geholfen haben, von Unternehmen Sponsorengelder für ihre Organisationen abzunötigen. Park bestreitet den Vorwurf der Bestechlichkeit und erklärte, sie sei das «letzte Opfer eines politischen Rachefeldzugs unter dem Deckmantel der Justiz». (dpa)

Ad
Ad