Evo Morales Anhänger: Zwei Tote bei Protesten in Bolivien
Bei Protesten von Anhängern des zurückgetretenen bolivianischen Staatschefs Evo Morales sind am Mittwoch zwei Männer erschossen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei den gewaltsamen Protesten von Morales-Anhängern in Bolivien sind zwei Männer gestorben
- Sie wurden offenbar bei Auseinandersetzungen mit der Polizei erschossen.
- Ein 20-Jähriger wurde laut einem Arzt mit einem Kopfschuss getötet.
Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des früheren Präsidenten Evo Morales, der neuen Interimsregierung und den Sicherheitskräften sind in Bolivien zwei Menschen ums Leben gekommen.
Die beiden jungen Männer seien im Department Santa Cruz im Osten des Landes erschossen worden, teilte das forensische Institut der Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Damit stieg die Zahl der Todesopfer bei den seit drei Wochen andauernden Krawallen auf insgesamt zehn.
In den Kopf geschossen
Eines der Opfer war ein 20-jähriger Demonstrant. Dieser sei nahe der Stadt Santa Cruz im Osten des Landes durch einen Kopfschuss getötet worden, sagte der Arzt Jhonny Guzmán.
Der Vorfall ereignete sich in der Ortschaft Yapacaní, wo sich Unterstützer des Ex-Staatschefs aus Protest gegen den Amtsantritt der Übergangspräsidentin Jeanine Áñez gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei lieferten.
Auch in La Paz gingen hunderte Anhänger des gestürzten Präsidenten auf die Strasse. Die Polizei setzte Tränengas gegen die Demonstranten ein, die nur wenige hundert Meter vom Präsidialpalast entfernt Steine auf Polizisten warfen.
Áñez war am Dienstag vereidigt worden. Sie hatte sich zuvor mit Zustimmung des Verfassungsgerichts selbst als Übergangspräsidentin ernannt, nachdem das Parlament nicht die für eine Wahl nötige Beschlussfähigkeit erreicht hatte. Laut bolivianischer Verfassung muss Áñez nun ihre Regierung ernennen und innerhalb von 90 Tagen Neuwahlen organisieren.
Evo Morales: «Bin bereit zurückzukehren»
In Bolivien war ein Machtvakuum entstanden, nachdem der unter Druck geratene bisherige Staatschef Evo Morales am Sonntag nach wochenlangen Protesten zurückgetreten war. Er ging nach Mexiko ins Exil.
Von dort aus kündigte er am Mittwoch an, er werde nach Bolivien «zurückkehren, wenn mein Volk das will, um die Situation zu beruhigen».
Evo Morales rief zu einem «nationalen Dialog» zur Beilegung der politischen Krise auf. Übergangspräsidentin Áñez sprach er jegliche Legitimität ab.