Elefantenherde in China muss wegen Nachzüglers Zwangspause einlegen
Das Wichtigste in Kürze
- Die durch China ziehende Elefantenherde muss eine Zwangspause einlegen.
- Die Gruppe wartet auf einen vom Weg abgekommenen Nachzügler.
- Die wilde Herde hat bereits rund 500 Kilometer zurückgelegt.
Die durch China ziehende wilde Elefantenherde muss eine Zwangspause einlegen. Grund ist ein eigensinniger zehnjähriger Elefant. Dieser kam vor mehreren Tagen vom Wege ab und muss nun rund 14 Kilometer Wegstrecke aufholen. Trotz wiederholter lauter Rufe der Muttertiere scheint das Männchen es nicht eilig zu haben.
Die Elefantenkühe versuchten, den Nachzügler durch lautes Trompeten zur Eile anzutreiben, sagte Chen Mingyong, Professor an der Yunnan Universität. Der Staatssender CCTV berichtet rund um die Uhr von der Elefantenwanderung. Er meldete, der Zehnjährige mache keinerlei Anstalten, zu der Gruppe aufzuschliessen.
Männliche Elefanten verlassen normalerweise die Herde und leben allein oder in kleinen Gruppen, wenn sie die Geschlechtsreife erreichen.
Die Herde hat bereits rund 500 Kilometer zurückgelegt. Seit einigen Tagen verweilt sie südlich von Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan. Die Elefantenwanderung stösst in Online-Medien und international auf grosses Interesse. Die Bauern haben derweil das Nachsehen: Auf ihren Feldern verursachten die Dickhäuter bereits Schäden in Höhe von mehr als einer Million Dollar (900'000 Franken).
Warum die Elefanten ihre Heimat im Xishuangbanna-Wildreservat im vergangenen Jahr verliessen, ist unklar. Laut der Nachrichtenagentur Xinhua leben in Yunnan rund 300 Elefanten, gut hundert mehr als in den 1980er Jahren.