Erste Dosen von Ebola-Testimpfstoff treffen in Uganda ein
Uganda hat im Kampf gegen einen tödlichen Ebola-Ausbruch die ersten Dosen eines Test-Impfstoffs erhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Ausbruch am 20. September 56 Todesfälle.
Nach Angaben der Gesundheitsministerin des ostafrikanischen Landes, Jane Ruth Aceng, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP trafen 1200 Dosen eines der drei Impfstoffkandidaten gegen die Sudan-Variante des Ebola-Virus am Donnerstag per Flugzeug in der Stadt Entebbe ein. Ihre Regierung sei darüber «sehr erfreut», erklärte Aceng.
Seit Ausruf eines Ebola-Ausbruchs durch die ugandischen Behörden am 20. September wurden im Land bisher 142 bestätigte Infektionen und 56 Todesfälle registriert. Die Krankheit breitete sich bis in die Hauptstadt Kampala aus.
Verantwortlich für den Ausbruch ist die Sudan-Variante des Virus, für die es derzeit noch keinen Impfstoff gibt. Gegen die häufiger auftretende Zaire-Variante war nach einem massiven Ausbruch in Westafrika 2013 ein Impfstoff entwickelt worden.
In den kommenden Wochen sollen in Uganda drei Testimpfstoffe gegen die Sudan-Variante erprobt werden: Einer wurde von der britischen Universität Oxford und dem Forschungszentrum Jenner Institute entwickelt, ein weiterer von der auf Impfstoffentwicklung fokussierten US-Nichtregierungsorganisation Sabin Vaccine Institute, ein dritter von der globalen Initiative IAVI, deren Ziel ein Impfstoff gegen die Immunschwächekrankheit Aids ist.
Einem Sprecher des ugandischen Gesundheitsministeriums zufolge enthalten die nun ausgelieferten Dosen das Vakzin des Sabin Vaccine Institutes. Die Dosen werden in einer so genannten Ringimpfung verwendet: Dabei werden alle Kontaktpersonen bestätigter Ebola-Patienten, Kontaktpersonen von Kontaktpersonen sowie das Personal in Gesundheitseinrichtungen geimpft.
Die Regionaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Afrika, Matshidiso Moeti, erklärte vor Journalisten, Uganda habe «den Countdown zum Ende des Ebola-Ausbruchs eingeleitet». Die nun erfolgte Impfstofflieferung sei ein «vielversprechender Schritt hin zu einem möglichen Schutz gegen das Virus».
Ugandische Behörden hatten zuletzt rückläufige Ansteckungszahlen gemeldet. Der letzte bisher bestätigte Patient wurde demnach am 30. November aus dem Krankenhaus entlassen. Den Kriterien der WHO zufolge ist ein Ebola-Ausbruch beendet, wenn 42 Tage lang keine neuen Fälle mehr auftreten – die doppelte Länge der Inkubationszeit von Ebola. Demnach wäre der Ausbruch offiziell vorbei, falls bis 10. Januar keine weiteren Fälle aufträten.
Uganda war in der Vergangenheit mehrfach von Ebola-Ausbrüchen betroffen. Im Jahr 2000 starben bei einem Ausbruch im Norden des Landes 200 Menschen.
Ebola ist ein hämorrhagisches Fieber, das erstmals 1976 in Zentralafrika festgestellt worden war. Die Übertragung des Virus auf den Menschen erfolgt über Körperflüssigkeiten. Die wichtigsten Symptome sind Fieber, Erbrechen, Blutungen und Durchfall. Ebola-Erkrankungen verlaufen häufig tödlich.