Nach Ebola-Ausbruch in Uganda: WHO lobt zügigen Impfstart
Die WHO begrüsst den Start einer ersten Impfstoffstudie für die Sudan-Variante des Ebola-Virus in Uganda. 2160 Dosen des Impfstoffs seien bereits vorhanden.
![Impfkampagne Ebola Uganda](https://c.nau.ch/i/LxVbqO/900/impfkampagne-ebola-uganda.jpg)
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Start einer ersten Impfstoffstudie für die Sudan-Variante des Ebola-Virus in Uganda begrüsst. Der schnelle Start der Studie sei «ein echter Schritt nach vorn», sagte Vize-WHO-Chef Mike Ryan der Nachrichtenagentur AFP.
Aus Ryans Sicht gibt es «eine echte Chance, dass dieser Impfstoff sehr wirksam sein wird». Ein weiterer Erfolg sei, dass das Virus «in weniger als 24 Stunden von den zentralen Laboratorien für öffentliche Gesundheit hier in Uganda sequenziert wurde». Dies sei schnell öffentlich bekannt gemacht worden. «Ich habe noch nie gesehen, dass die Sequenzierung eines Virus so schnell ausgeführt wurde», sagte Ryan.
Schneller Fortschritt und hohe Erwartungen
Die Impfstoffstudie für die Sudan-Variante des Ebola-Virus hatte am Montag begonnen. Die Studie wurde laut WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus «in Rekordgeschwindigkeit» eingeleitet. Die ersten 2160 Dosen des Impfstoffs seien bereits in der ugandischen Hauptstadt Kampala eingetroffen, teilte die WHO mit.
Das Gesundheitsministerium in Uganda hatte am vergangenen Donnerstag einen Ebola-Ausbruch in Kampala gemeldet. Demnach kam ein 32-jähriger Krankenpfleger ums Leben.
Die WHO erklärte, sie habe die ugandischen Gesundheitsbehörden nach Bekanntwerden des Ausbruchs dabei unterstützt, die Studie vorzubereiten. Geimpft werden sollen demnach Menschen, die mit nachweislich infizierten Menschen in Kontakt gekommen sind.
Kein offizieller Impfstoff für Sudan-Variante bisher
Für die Sudan-Variante des Ebola-Virus gibt es noch keinen offizielle zugelassenen Impfstoff. Nach einem Ebola-Ausbruch 2022 in Uganda mit 55 Toten waren jedoch drei Impfstoffkandidaten entwickelt worden.
Ebola-Kranke leiden an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie an inneren Blutungen und schliesslich Organversagen. Die Übertragung geschieht durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten. Bei einer Ebola-Epidemie in Westafrika waren zwischen 2013 und 2016 mehr als 11'000 Menschen an den Virus gestorben.