Erstes Telefonat sorgte für Irritationen
Das Wichtigste in Kürze
- Aus einem Bericht geht hervor, dass Donald Trump bei seinem Amtsantritt wenig Ahnung über den Ukraine-Russland-Konflikt hatte.
- Auch was das transatlantische Handelsabkommen TTIP angeht, war er nicht wirklich sattelfest.
Eines der ersten Telefonate der Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem neuen
US-Präsidenten Donald Trump hat laut einem Bericht zu Irritationen zwischen
beiden Regierungen geführt. Merkel habe dem Präsidenten in dem Gespräch
erklärt, warum die Ukraine eine wichtige Rolle in den transatlantischen
Beziehungen spiele, schrieb die «New York Times» unter Berufung auf
Regierungskreise. Der Präsident habe dabei Wissenslücken offenbart. Er habe
wenig Ahnung über die Bedeutung der Ukraine oder das schwierige Verhältnis zu
Russland gehabt.
Bei Merkels Besuch im Weissen Haus im März 2017
soll Trump ihr dem Bericht zufolge dann vorgeschlagen haben, ein bilaterales
Handelsabkommen auszuhandeln. Deutschland darf das nach EU-Recht nicht. Statt
Trumps Unkenntnis zu entlarven, habe Merkel erwidert, dass man natürlich
darüber verhandeln könne, es müsse aber ein Handelsabkommen zwischen den USA
und der EU sein. Trump habe daraufhin gesagt: «Also könnte es bilateral sein?»
Als Merkel genickt habe, habe der Präsident zu seinem Handelsminister Wilbur
Ross gesagt: «Wilbur, wir werden ein bilaterales Handelsabkommen mit Europa
aushandeln.»
Die USA und die EU hatten mehrere Jahre über das
transatlantische Handelsabkommen TTIP verhandelt; die Gespräche liegen aber
seit Januar auf Eis.