Amnesty International wirft europäischen Regierungen vor, sich wissentlich zu Komplizen eines kriminellen Systems zu machen.
Amnesty International
Flüchtlinge würden in Libyen systematisch misshandelt und erpresst – Amnesty International macht die EU dafür mitverantwortlich. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Amnesty International wirft EU-Staaten vor, Misshandlungen und Ausbeutung von Migranten in Libyen zu fördern.
  • Amnesty forderte ein sofortiges Ende der Kooperationen mit dem libyschen Innenministerium und der Küstenwache.
  • Darüber hinaus warf die Organisation der libyschen Küstenwache vor, mit Schleusern zusammenzuarbeiten.
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Amnesty International wirft EU-Staaten vor, Misshandlungen und Ausbeutung von Migranten in Libyen zu fördern. Europäische Regierungen unterstützten das libysche Innenministerium und die Küstenwache dabei, Menschen in Haftzentren zu bringen. Dort würden diese systematisch misshandelt und erpresst, erklärte die Menschenrechtsorganisation in einem am Dienstag in Berlin veröffentlichten Bericht.

Damit machten sich die Mitgliedsstaaten wissentlich zu Komplizen eines kriminellen Systems, heisst es. Amnesty forderte ein sofortiges Ende der Kooperationen. Darüber hinaus warf die Organisation der libyschen Küstenwache vor, mit Schleusern zusammenzuarbeiten.

Nach Berichten über Sklavenhandel in dem nordafrikanischen Land war die libysche Regierung aussenpolitisch unter Druck geraten. So hatte der französische Staatspräsident Emmanuel Macron erklärt, die EU und die Afrikanische Union planten konkrete Militär- und Polizeieinsätze, um die inhaftierten Menschen zu befreien. Die international anerkannte Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch lehnt das ab.

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