Retter können Leichen bislang nicht von neuseeländischer Vulkaninsel bergen

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Neuseeland,

Zwei Tage nach dem Vulkanausbruch in Neuseeland können die noch auf der Insel White Island vermuteten Toten weiterhin nicht geborgen werden.

Die Vulkaninsel White Island
Die Vulkaninsel White Island - Auckland Rescue Helicopter Trust/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Noch 22 Verletzte mit schweren Verbrennungen schweben weiter in Lebensgefahr.

Die Rettungsteams könnten die Insel wegen der Gefahr eines neuen Ausbruchs immer noch nicht betreten, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Sie befürchtet zudem, dass nicht alle der mehr als 30 Verletzten überleben, weil viele von ihnen schwerste Verbrennungen erlitten haben.

Der auch unter dem Namen Whaakari bekannte White Island Vulkan vor der Küste von Whakatane auf der Nordinsel Neuseelands war am Montag ausgebrochen. Sechs Menschen starben unmittelbar nach dem Unglück. Auf der Insel werden nach neuen Angaben der Polizei zudem neun weitere Todesopfer vermutet. Wie die neuseeländische Polizei am Mittwoch mitteilte, handelt es sich um sieben Australier und zwei Neuseeländer.

Weil ab Donnerstag mit schlechterem Wetter gerechnet wird, stehen die Behörden massiv unter Druck, endlich mit der Bergung der Leichen zu beginnen. Aus dem Vulkankrater treten aber weiterhin giftige Gase aus, die ganze Insel ist mit einer dicken Schicht säurehaltiger Asche bedeckt. Nach Angaben von Seismologen liegt die Gefahr für einen weiteren Ausbruch zudem bei 40 bis 60 Prozent.

«Es wäre Wahnsinn, Männer und Frauen nach White Island zu schicken, wenn es dort nicht sicher für sie ist», sagte Polizeiminister Stuart Nash dem Sender Radio New Zealand. Am Mittwoch setzten die Rettungskräfte eine Drohne ein, um die Konzentration giftiger Gase in der Luft rund um die Insel zu messen. Die gesammelten Daten müssten aber noch ausgewertet werden, erklärte die Polizei.

«Jeder Tag, der vergeht, ohne dass die Leichen geborgen werden, ist ein Tag der Qual für ihre Angehörigen», sagte die Leiterin des Zivilschutzes, Sarah Stuart-Black. Bislang sei das Risiko aber «einfach zu gross». Die Polizei überprüfe alle zwei bis drei Stunden, ob der Einsatz endlich starten könne, versicherte Polizeichef Bruce Bird.

Insgesamt hielten sich zum Zeitpunkt der Eruption 47 Menschen auf der Insel auf, darunter vier Deutsche, die nach Angaben des Auswärtigen Amts in Berlin verletzt wurden. Die anderen Ausflugstouristen und Reiseleiter kamen aus Australien, den USA, Grossbritannien, China, Malaysia und Neuseeland.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums schwebten noch 22 Überlebende mit schwersten Verbrennungen in Lebensgefahr. Mehrere der Opfer könnten nicht sprechen, sie hätten schwere Verbrennungen nicht nur an der Körperoberfläche, sondern auch an inneren Organen, sagte Polizeiminister Nash.

Experten zufolge stiess der Vulkan bei der Eruption extrem heissen Dampf und kanonenkugelgrosse Gesteinsbrocken aus. Einige der Verletzten seien «sehr, sehr schwer verletzt» und könnten trotz einer exzellenten Behandlung vielleicht nicht gerettet werden, sagte Nash. «Wir wünschen ihnen alles Gute, aber wir sind zweifellos noch nicht über den Berg.»

Die australische Regierung kündigte unterdessen an, einige der Verletzten nach Australien auszufliegen. Drei Maschinen der australischen Luftwaffe seien dazu bereits nach Neuseeland geflogen, teilte Premierminister Scott Morrison mit. Der Transport von bis zu zehn Patienten solle in den kommenden 24 Stunden beginnen.

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