Bewaffnete Palästinenser sollen die Bank of Palestine um 66 Millionen Euro erleichtert haben.
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Der dicht besiedelte Gazastreifen ist Hilfsorganisationen zufolge wegen der weitreichenden Zerstörungen teils unbewohnbar geworden. (Archivbild) - keystone

Bewaffnete Palästinenser sollen laut einem Medienbericht im vergangenen Monat bei einer Serie von Überfällen auf die Bank of Palestine im Gazastreifen sehr hohe Summen gestohlen haben. Insgesamt habe die Bank Verluste von umgerechnet mehr als 66 Millionen Euro. Dies schrieb die französische Zeitung «Le Monde» am Samstag.

Das Blatt bezog sich dabei auf ein Bankdokument vom 20. April, das das Geldinstitut an internationale Partner übermittelt habe. Das Bargeld – in israelischen Schekeln – sei aus Tresorräumen verschiedener Zweigstellen in dem Küstenstreifen entwendet worden, teilweise unter Einsatz von Sprengstoff. Es werde davon ausgegangen, dass militante Palästinenser mit Verbindungen zur Terrororganisation Hamas, die bis zum Gaza-Krieg uneingeschränkt in dem Gebiet herrschte, mindestens einen der Überfälle verübt haben.

Bank dementiert Berichte

Die Bank of Palestine machte keine genauen Angaben zu den Vorfällen, teilte aber am Sonntag auf Anfrage mit, die Nachrichten über das Ausmass der Verluste seien übertrieben. Es sei noch zu früh, das Ausmass der Verluste und Schäden zu bestimmen, die die Bank im Gaza-Krieg erlitten habe. Trotz der schwierigen Umstände erbringe das Geldinstitut weiterhin Dienstleistungen für seine Kunden im Gazastreifen. Nach dem Krieg werde man die zerstörten Zweigstellen wieder instand setzen.

Augenzeugen konnten der Deutschen Presse-Agentur einen Vorfall in einer Zweigstelle der Bank in Dschabalia bestätigen. Eine Gruppe militanter Palästinenser habe die Bank in dem dortigen Flüchtlingsviertel gestürmt und Geld gestohlen. An eine der Wände hätten sie geschrieben, dass sie das Geld nach dem Krieg wieder zurückgeben wollten.

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