Fast hundert Tote durch Explosionen in Militärlager in Äquatorialguinea
Die Zahl der Todesopfer nach den Explosionen auf einem Militärstützpunkt in Äquatorialguinea ist auf 98 gestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag kam es auf dem Militärstützpunkt zu vier Explosionen.
- 98 Menschen seien laut Regierung gestorben, 615 wurden verletzt.
Einen Tag nach den verheerenden Explosionen auf einem Militärstützpunkt im zentralafrikanischen Äquatorialguinea ist die Zahl der Todesopfer deutlich gestiegen. 98 Menschen seien gestorben, teilte die Regierung am Montagabend mit. Zudem gebe es 615 Verletzte. Zuvor hatten die Behörden von mindestens 30 Toten gesprochen.
Die vier Explosionen hatten sich am Sonntag in der Stadt Bata auf dem Militärstützpunkt Nkoa Ntoma ereignet, auf dem Spezialeinheiten untergebracht sind. Nach Angaben der Behörden explodierten mehrere Waffen- und Munitionsdepots. Staatschef Teodoro Obiang Nguema sprach von «einem Unfall aufgrund von Fahrlässigkeit». Nach Angaben des Verteidigungsministeriums lösten die Explosionen von grosskalibriger Munition Druckwellen aus, durch die zahlreiche Häuser zerstört wurden.
Einer der abgeschottetsten Staaten Afrikas
Das am Golf von Guinea an der Westküste Afrikas und südlich von Kamerun gelegene Äquatorialguinea ist einer der abgeschottetsten Staaten Afrikas. Der 78-jährige Staatschef Obiang Nguema ist dort seit fast 42 Jahren an der Macht. Die Opposition und internationale Organisationen werfen ihm immer wieder Menschenrechtsverletzungen vor. 2017 wurde nach Regierungsangaben ein Putsch vereitelt; zwei Jahre später wurden 130 Menschen deshalb zu teils lebenslangen Haftstrafen verurteilt.
Bata ist die grösste Stadt des öl- und gasreichen Landes, in dem jedoch die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung in Armut lebt. Von den 1,4 Millionen Einwohnern leben etwa 800'000 in Bata.