Flucht übers Mittelmeer wird für Migranten immer gefährlicher
Das Wichtigste in Kürze
- In diesem Jahr flüchteten laut Uno weniger Menschen übers Mittelmeer.
- Die Anzahl der Flüchtlinge, die bei der Überfahrt sterben, sei aber deutlich gestiegen.
Die Flucht über das Mittelmeer nach Europa wird für Migranten immer gefährlicher. Zwar sei die Zahl der Fliehenden in diesem Jahr deutlich gesunken - allerdings steige das Risiko für die Flüchtlinge, bei der Überfahrt auf dem Meer zu sterben, teilte das Uno-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Freitag in Genf mit.
Statistisch gesehen sei im ersten Halbjahr 2017 einer von 38 Flüchtlingen auf der zentralen Mittelmeerroute ums Leben gekommen, sagte UNHCR-Sprecher Charlie Yaxley. In der ersten Hälfte des laufenden Jahres sei es bereits einer von 17 gewesen - und allein im Monat Juni einer von sieben.
«Das lässt vermuten, dass die Menschen zu immer verzweifelteren und gefährlicheren Überfahrten gedrängt werden», sagte Yaxley. «Die Zahl der Menschen, die das Mittelmeer überqueren, ist gesunken. Die Zahl der Menschen, die dabei sterben, ist deutlich gestiegen.»
Seit Jahresbeginn starben nach Uno-Angaben mehr als 1400 Flüchtlinge bei der Fahrt übers Mittelmeer - die meisten von ihnen auf der besonders gefährlichen zentralen Mittelmeerroute von Nordafrika nach Italien oder Malta. In diesen beiden Ländern kamen in der ersten Jahreshälfte 17'000 Migranten an. Im Vorjahreszeitraum waren es noch über 85'000.