Japan behält nach Flucht von Carlos Ghosn seine Millionen-Kaution
Nach der spektakulären Flucht des früheren Automanagers Carlos Ghosn nach Libanon behält der japanische Staat die von ihm hinterlegte Millionen-Kaution ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Carlos Ghosn flüchtete aus seinem Apartment in Japan, wo er auf seinen Prozess wartete.
- Das Bezirksgericht Japans will nun seine Kaution in Höhe von 12,4 Millionen Euro behalten.
Das Geld in Höhe von 1,5 Milliarden Yen (12,4 Millionen Euro) werde dem Staat überschrieben. Der frühere Vorstandschef des französisch-japanischen Autobündnisses Renault-Nissan-Mitsubishi hatte in Japan unter Anklage gestanden.
Er war aber gegen Kaution auf freiem Fuss, als er vergangenen Monat die Flucht ergriff. Die Aussicht, dass er nach Japan zurückkehrt, gilt als gering, da der Libanon mit Japan kein Auslieferungsabkommen hat.
Kein Freikommen auf Kaution mehr
Derweil ist Japan dabei, Schlupflöcher zu schliessen, um eine Flucht von auf Kaution freigekommenen Angeklagten künftig zu verhindern. So kündigte Transportminister Kazuyoshi Akaba am Dienstag an, dass in Zukunft grosse Gepäckstücke von Passagieren von Privatflugzeugen inspiziert werden müssen.
Laut japanischen Medienberichten war Ghosn in einer Kiste versteckt mit einem Privatjet vom Flughafen in Osaka aus geflohen. Dabei hätten ihm zwei Amerikaner geholfen. Die Kisten seien am Flughafen Kansai nicht durchleuchtet worden. Auch habe der Zoll sie nicht geöffnet, hiess es.