Frankreich lehnt Rückkehr von Dschihadistinnen ab

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Frankreich hat kein Interesse mehrere Dschihadistinnen aus Syrien zurück ins Land zu lassen. Die Frauen sollen nach Möglichkeit in Syrien vor Gericht gestellt werden.

Holland verbietet die Vollverschleierung an öffentlichen Orten.
Holland verbietet die Vollverschleierung an öffentlichen Orten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die französische Regierung hat dem Wunsch mehrerer Dschihadistinnen nach einer Rückkehr aus Syrien eine Absage erteilt.
  • Wenn möglich sollen die Frauen in Syrien vor Gericht gestellt werden.

Frankreichs Regierung will französische Dschihadistinnen, die von kurdischen Kämpfern in Syrien festgenommen worden sind, nicht zurück ins Land holen. Falls es im kurdischen Teil Syriens Justiz-Institutionen gebe, die die Rechte der Verteidigung respektieren, würden sie dort vor Gericht gestellt, sagte Regierungssprecher Benjamin Griveaux am Donnerstag in einem Interview des Senders BFMTV. Auf Nachfrage bestätigte er, dass dies die bevorzugte Option sei.

Anlass war der Fall der Französin Emilie König, die auf schwarzen Listen der USA und der UN steht. Sie soll laut Medienberichten Anfang Dezember von kurdischen Kämpfern im Bürgerkriegsland Syrien aufgegriffen worden sein. Ihr Anwalt forderte nun in einer Mitteilung, die 33-Jährige zurück nach Frankreich zu lassen, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete: Die französischen Behörden hätten die Verpflichtung, über sie zu urteilen. König sei die Mutter dreier französischer Kinder, argumentierte er.

König war nach Behördenangaben im Jahr 2012 nach Syrien gereist, wo ihr Mann bereits mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kämpfte. Sie soll von dort zu Gewalt gegen Frankreich aufgerufen haben. In ihrer Heimat liegt seit 2015 einen Haftbefehl vor. Regierungssprecher Griveaux sagte im Hinblick auf König und weitere Französinnen: «Die uns vorliegenden Informationen sind, dass sie festgenommen wurden und sich wohl auch nicht von selbst gestellt haben», sagte er. Königs Mutter hatte der Zeitung «Ouest-France» gesagt, dass ihre Tochter in einem kurdischen Lager festgehalten werde.

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