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Fukushima-Kühlwasser sorgt für Spannungen zwischen Japan und China

Keystone-SDA
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China,

Aus der japanischen Atomruine Fukushima wird Kühlwasser ins Meer abgeleitet. Das sorgt in China für eine zunehmende, anti-japanische Stimmung.

Journalisten werden an Tanks vorbei geführt, die behandeltes radioaktives Abwasser enthalten. Diese Tanks sind Teil der Anlage zur Ableitung von behandeltem radioaktivem Wasser aus dem Kernkraftwerk Fukushima Daiichi. Foto: Eugene Hoshiko/Pool AP/AP/dpa
Journalisten werden an Tanks vorbei geführt, die behandeltes radioaktives Abwasser enthalten. Diese Tanks sind Teil der Anlage zur Ableitung von behandeltem radioaktivem Wasser aus dem Kernkraftwerk Fukushima Daiichi. Foto: Eugene Hoshiko/Pool AP/AP/dpa - sda - Keystone/Pool AP/AP/Eugene Hoshiko

Wegen der Einleitung von Kühlwasser aus der japanischen Atomruine Fukushima ins Meer sind die Beziehungen zwischen der Regierung in Tokio und China weiter angespannt. Infolge bestellte Japan den chinesischen Botschafter ein und forderte Peking auf, dafür zu sorgen, dass die eigene Bevölkerung «ruhig» mit dem Thema umgehe.

Zudem solle Peking die Sicherheit japanischer Bürger und Einrichtungen im Nachbarland gewährleisten, wie japanische Medien am Montag weiter berichteten.

Zunehmende, anti-japanische Stimmung in China

In China herrscht zunehmend eine antijapanische Stimmung, weil Japan seit Donnerstag gefiltertes und verdünntes Kühlwasser ins Meer leitet. Unter anderem gibt es Aufrufe zum Boykott japanischer Produkte und zur Stornierung von Reisen nach Japan.

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Ein Arbeiter geht am Hafen Numanouchi in Iwaki im Nordosten Japans in der Nähe des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi spazieren, das durch eine gewaltige Explosion beschädigt wurde. (Archivbild) - keystone

Auch werden japanische Unternehmen wie Restaurants sowie Kulturbetriebe und selbst medizinische Einrichtungen seit Tagen mit Protestanrufen aus China bombardiert, sodass ihr Betrieb massiv gestört ist.

Das japanische Aussenministerium rief die eigenen Bürger, die nach China reisen wollen oder sich dort aufhalten, zur Vorsicht auf. Sie sollten in öffentlichen Räumen nicht laut Japanisch sprechen, meldete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.

Im März 2011 kam es in Fukushima zu mehreren Kernschmelzen

Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi war es im März 2011 in Folge eines schweren Erdbebens und gewaltigen Tsunamis zu mehreren Kernschmelzen gekommen. Die zerstörten Reaktoren müssen seither weiter mit Wasser gekühlt werden, das in mehr als 1000 Tanks aufgefangen wird – inzwischen haben sich dort rund 1,34 Millionen Tonnen an Kühlwasser gesammelt.

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März 2011: Eine Mitarbeiterin des Mothers' Radiation Lab Fukushima testet Meerwasserproben, die in der Nähe des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi entnommen wurden. (Archivbild) - keystone

Vor der Einleitung ins Meer wird das Kühlwasser gefiltert, bis auf das radioaktive Isotop Tritium. Der Betreiberkonzern Tepco verdünnt das Wasser daher so weit mit Meerwasser, dass die Tritiumkonzentration auf 1500 Becquerel pro Liter sinkt, was weniger als einem Vierzigstel der nationalen Sicherheitsnorm entspricht.

Strahlungswerte lagen nach Angaben unter den Grenzwerten

Nach Angaben der japanischen Regierung lagen die Strahlungswerte der ersten Meerwasserproben, die das Umweltministerium seit der Einleitung entnommen hat, sogar unter den nachweisbaren Grenzwerten.

Dennoch bezeichnet China das Wasser als «nuklear verseucht» und verhängte ein Einfuhrverbot für alle Fischereierzeugnisse aus Japan. Experten weisen darauf hin, dass China selbst routinemässig Kühlwasser aus eigenen Atomkraftwerken ins Meer leitet, wobei die Strahlenwerte um ein Vielfaches höher seien als im Falle des Fukushima-Kühlwassers.

Kommentare

User #9909 (nicht angemeldet)

Ja, ist schon intressant, dass ausgerechnet China wegen der Umweltverschmutzung auf die Barrikaden geht. Aber was Japan hier macht, hat noch eine andere Seite, nicht nur die höhe der Verstrahlung. Es geht ums eigentliche Prinzip, dass man die Bedenken ignoriert, den Fisch auf dem Teller zu verseuchen, sei weniger schlimm, als ein alternatives Energiesystem aufzubauen und die Atomanlage zu schliessen.

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