Fotograf

Für Staatsmedien arbeitender Fotograf in Syrien getötet

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Syrien,

Syriens Übergangsregierung hat die Ermordung eines staatlichen Fotografen gemeldet.

Damaskus
Sicherheitsbeamte auf einer Strasse in Damaskus. (Symbolbild) - dpa

Die islamistische Übergangsregierung in Syrien hat die Tötung eines für Staatsmedien tätigen Fotografen bekannt gegeben. Laut Angehörigen wurde die Leiche des Fotografen in der zentralsyrischen Stadt Hama gefunden.

«Das Informationsministerium verurteilt die Ermordung des Fotografen Ibrahim Adschadsch (...) und bekräftigt sein uneingeschränktes Engagement für die Unterstützung der Pressefreiheit und den Schutz von Journalisten», hiess es in einer Erklärung vom Donnerstag. Adschadsch arbeitete demnach für die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Er war bereits vor dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad am 8. Dezember für diese Agentur tätig.

Angehörigen zufolge wurde die von Kugeln durchsiebte Leiche des Fotografen in der zentralsyrischen Stadt Hama gefunden, der zuvor von zwei Männern entführt worden war. Adschadsch habe Drohungen erhalten, wie ein Familienmitglied der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Aufklärungsarbeit läuft

Das Informationsministerium bekräftigte, es arbeite zusammen mit dem Innenministerium an der Aufklärung «dieses Verbrechens». Übergangsinformationsminister Mohamed al-Omar hatte gegenüber AFP beteuert, die von der islamistischen HTS-Miliz geführte Regierung arbeite nach Jahrzehnten der Unterdrückung während der Assad-Herrschaft an der Wiederherstellung der Pressefreiheit.

Der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge wurde Adschadsch von «unbekannten bewaffneten Männern» ermordet. Mit der HTS-Miliz verbündete Gruppen haben demnach bereits mehrere vermeintliche Anhänger des Assad-Regimes getötet. Es sei jedoch das erste Mal seit dem Umsturz in Syrien, dass ein bereits zu Assads Zeiten für Staatsmedien tätiger Journalist oder eine Journalistin umgebracht wurde.

Die Rolle der Beobachtungsstelle

Die Beobachtungsstelle hat ihren Sitz in Grossbritannien und bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Aktivisten in Syrien, die Angaben der Organisation lassen sich oft nicht unabhängig überprüfen.

Kämpfer unter der Führung der islamistischen HTS hatten nach einer Grossoffensive Damaskus erobert und Assad gestürzt. Damit bereiteten sie der jahrzehntelangen Herrschaft der Assad-Familie ein Ende, die 1971 mit der Machtübernahme von Baschar al-Assads Vater Hafis al-Assad begonnen hatte.

Weiterlesen

Ignazio Cassis
20 Interaktionen
Shopping
13 Interaktionen

Mehr Fotograf

Mehr aus Syrien

Assad al-Schaibani
2 Interaktionen
Ahmed al-Scharaa
3 Interaktionen
unhcr
2 Interaktionen