«Nur Finsternis und Schnee!» Ein russisches Propaganda-Video vom staatlichen Energieriesen Gazprom droht Europa mit dem Kältetod.
Gazprom hat ein mysteriöses Video veröffentlicht, dass Europa wohl auf einen langen und harten Winter vorbereiten soll. - Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Russlands staatlicher Energieriese Gazprom verhöhnt Europa in einem neuen Video.
  • Darin schaltet ein Mitarbeiter die Versorgung ab, die Gasdrucknadel fällt auf null.
  • Der Clip warnt vor einem «harten Winter» und zeigt wie Schnee über den Kontinent fegt.
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Mitten in der Energiekrise sorgt ein mysteriöses Video von Russlands staatlich kontrolliertem Energieriesen Gazprom für Aufsehen. Offenbar soll Europa darin auf einen langen und harten Winter eingestimmt werden. Eine Drohung aus Russland?

In dem fast zweiminütigen Propaganda-Video ist etwa zu sehen, wie ein Mitarbeiter von Gazprom die Versorgung abschaltet und die Gasdrucknadel auf null fällt. Darauf folgen Luftaufnahmen von Brüssel, Berlin und London, die bedrohlich in eisigen Wolken und Schnee getaucht sind.

Das Video wird von einer Frau begleitet, die in unheilvollen Tönen die Worte des traditionellen Bardenliedes «А зима будет большая» («Der Winter wird hart») von Yuri Vizbor singt. Das Lied enthält den düsteren Text: «Schau, jenseits des Flusses stirbt der Herbst leise... und der Winter wird hart sein, nur Finsternis und Schnee.»

Bereitet Ihnen eine mögliche Energiekrise im Winter Sorgen?

Auch die nicht funktionierende Pipeline Nord Stream 2, die von Deutschland als Sanktion gegen die russische Invasion in der Ukraine ausgesetzt wurde, ist in dem Video zu sehen. Der Clip endet mit einer Aufnahme der Gazprom-Zentral in St. Petersburg, die das Lakhta Center, das höchste Gebäude Europas, zeigt.

Kreml gibt Europa die Schuld für Probleme bei Nord Stream 1

Die Verhöhnung der Russen kommt zu einem Zeitpunkt, in dem Europa darum kämpft, eine Energiekrise einzudämmen, die zu Stromausfällen, geschlossenen Fabriken und einer tiefen Rezession führen könnte. Putin hat die Lieferungen von billigem Erdgas gedrosselt, auf das der Kontinent jahrelang angewiesen war, um Fabriken zu betreiben, Strom zu erzeugen und Häuser zu heizen.

Auch die Gaslieferungen über die Nord Stream 1 wurden am Samstag bis auf Weiteres eingestellt. Grund sei ein Ölaustritt in der Kompressorstation Portowaja. Am Montag hatte Gazprom schliesslich den Lieferstopp an einem angeblichen Konstruktionsfehler der von Siemens Energy gelieferten Turbine festgemacht.

nord stream 1
Der Betrieb der Gaspipeline Nord Stream 1 wurde von Russland am Samstag bis auf Weiteres eingestellt. - AFP/Archiv

Wegen Brandgefahr durch den Ölaustritt sei der Weiterbetrieb verboten worden. Siemens Energy wies die Darstellung allerdings zurück. «Solche Leckagen beinträchtigen im Normalfall den Betrieb einer Turbine nicht und können vor Ort abgedichtet werden», so ein Sprecher des Unternehmens.

Kreml-Sprecher Dimitri Peskow sagte laut der Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag, dass der Stopp des Gastransports mit notwendigen Reparaturen zu tun habe, die aufgrund der Sanktionen des Westens nicht durchgeführt werden können. Europäische Beamte sprachen von Energieerpressung, die darauf abziele, die EU zu spalten.

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