Gegen Impfpflicht: Protest vor Neuseelands Parlament dauert an
Seit einer Woche demonstrieren vor Neuseelands Parlament hunderte Impfpflicht-Gegner. Trotz Warnungen halten die Proteste weiter an.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Proteste vor Neuseelands Parlament halten weiter an.
- Hunderte Menschen demonstrieren gegen die Corona-Impfpflicht.
- Einige Bars und Cafés mussten wegen der Blockaden bereits dichtmachen.
Die Proteste Hunderter Impfpflicht-Gegner vor dem Parlament in Neuseelands Hauptstadt Wellington dauern trotz Warnungen der Polizei auch nach einer Woche an.
Die Teilnehmer haben zahlreiche Zelte aufgebaut und blockieren seit vergangener Woche viele Zufahrtsstrassen mit Lastwagen, Campern und Autos.
Die Zahl der Demonstranten am Montag werde auf etwa 1000 geschätzt, berichtete der Sender Radio New Zealand (RNZ). Aufforderungen der Polizei, die Fahrzeuge anderweitig zu parken, würden bislang missachtet.
Bars und Cafés mussten bereits schliessen
Einige Bars und Cafés hätten wegen der Blockade bereits schliessen müssen, andere hätten kaum noch Kunden, hiess es. Ministerpräsidentin Jacinda Ardern forderte die Protestler in der Sendung «Morning Report» auf, nach Hause zu gehen. «Was wir sehen, ist eine Art von importiertem Protest. Wir haben Trump-Flaggen gesehen und kanadische Flaggen, zudem wurden Leute beleidigt, die in der Region unterwegs waren und Masken trugen.» Dies gehe über einen normalen Protest hinaus.
Tausende Demonstranten waren am vergangenen Dienstag - offenbar inspiriert von den bildmächtigen Protesten zorniger Lkw-Fahrer im kanadischen Ottawa - in einem Konvoi mit Lastwagen zum Parlament gezogen, um ihrem Unmut über die strengen Corona-Regeln in dem Pazifikstaat Luft zu machen. Am Donnerstag hatten die Sicherheitskräfte versucht, das Camp zu räumen. Dabei war es auch zu kleineren Zusammenstössen gekommen, etwa 120 Demonstranten und Demonstrantinnen wurden nach Polizeiangaben festgenommen.
In Neuseeland gibt es eine Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, darunter Mitarbeiter des Gesundheitswesens, der Feuerwehr, im Bildungsbereich sowie im Justizvollzug und beim Militär. Arbeitnehmern, die sich nicht impfen lassen, droht die Kündigung. Impfnachweise werden zudem auch in Cafés und Restaurants, bei Gottesdiensten und im Fitnessstudio verlangt. Der Inselstaat hatte sich im März 2020 weitgehend von der Aussenwelt abgeschottet und galt wegen extrem strenger und wirkungsvoller Regeln lange als Vorzeigestaat im Kampf gegen das Virus.