Gegnerin von Alexander Lukaschenko drohen zwölf Jahre Haft
Der in Belarus inhaftierten Gegnerin von Alexander Lukaschenko, Maria Kolesnikowa, drohen nach neuen Anschuldigungen bis zu zwölf Jahre Gefängnis.
Das Wichtigste in Kürze
- Maria Kolesnikowa drohen nach neuen Anschuldigungen bis zu zwölf Jahre Gefängnis.
- Die Oppositionsführerin sitzt seit September im Gefängnis.
Die in Belarus inhaftierte Oppositionsführerin Maria Kolesnikowa drohen nach neuen Anschuldigungen bis zu zwölf Jahre Gefängnis. Das teilte die Opposition am Freitag in Minsk mit.
Demnach soll sich die 38-Jährige wegen einer Verschwörung mit dem Ziel einer illegalen Machtergreifung verantworten. Dazu kommen die Gründung und Führung einer extremistischen Vereinigung. Darauf stünden bis zu zwölf Jahre Gefängnis, hiess es. Kolesnikowa sitzt seit September im Gefängnis.
Der bisherige Vorwurf gegen die Musikerin lautete auf öffentliche Aufrufe zu Handlungen, die der nationalen Sicherheit schadeten. Die Anschuldigungen seien politisch motiviert und hätten keine gesetzliche Grundlage, teilte das Team des Oppositionspolitikers Viktor Babariko mit. Die Untersuchungshaft Kolesnikowas war im Januar um zwei Monate bis 8. März verlängert worden.
Gegnerin von Alexander Lukaschenko entführt
Kolesnikowa arbeitete für den ehemaligen Bankier Babariko, der ursprünglich gegen Machthaber Alexander Lukaschenko bei der Präsidentenwahl am 9. August kandidieren wollte, dann aber inhaftiert wurde. Kolesnikowa war im Zuge der Präsidentschaftswahl im Trio mit Swetlana Tichanowskaja und Veronika Zepkalo international bekannt geworden. Nach der weithin als gefälscht eingeschätzten Wahl schloss sie sich den Massenprotesten an.
Anfang September wurde die Politikerin vom Geheimdienst KGB in Minsk entführt. Als sie in die Ukraine abgeschoben werden sollte, zerriss sie kurz vor dem Grenzübergang ihren Pass. So vereitelte sie den Plan, sie aus dem Land zu vertreiben. Seither sitzt sie trotz internationalen Protests in Haft.