Gouverneur von Bali will Besteigen der heiligen Berge verbieten
Die beliebte Ferieninsel Bali kämpft mit sich schlecht benehmenden Feriengästen. Touristen könnten dadurch künftig nicht mehr die heiligen Berge besteigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Balis Gouverneur will keine Touristen mehr auf den heiligen Bergen.
- Grund sind Touristen, die nackt getanzt oder halbnackt posiert hatten.
- Aus der Tourismusbranche gibt es Widerstand.
Nach mehreren Fällen schlechten Benehmens von Urlaubern auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali will der örtliche Gouverneur die heiligen Berge für Touristen sperren lassen. Nach seinen Plänen sollen Besteigungen demnächst komplett verboten werden – nicht nur für Ausländer, sondern auch für indonesische Besucher.
In einer Mitteilung beschrieb Gouverneur I Wayan Koster, wie Feriengäste nackt auf dem Mount Batur getanzt und halbnackt auf dem Mount Agung posiert hätten. Bei beiden Bergen handelt es sich um Vulkane, die in der Kultur der Balinesen als heilig verehrt werden. «Das sind keine gewöhnlichen Orte», betonte Koster.
«Es sind Orte, die im Hinblick auf ihre Heiligkeit erhalten und geschützt werden müssen.» Er wolle eine entsprechende Verordnung für alle Berge auf der indonesischen Urlaubsinsel erlassen. Wann das Verbot in Kraft treten und wie es durchgesetzt werden soll, wurde nicht bekannt.
Widerstand aus Tourismusbranche
Besonders der Batur und der Agung sind bislang beliebte Ausflugsziele. Der Vorschlag stösst deshalb bei Politikern, Aktivisten und Mitarbeitern der Tourismusbranche auf Widerstand. Sie warnen, dass ein Verbot viele Balinesen ihrer Lebensgrundlage berauben und den wichtigen Industriezweig stark beeinträchtigen würde. «Wir haben Familien, damit verdienen wir unser Geld», sagte ein Bergführer.
Der stellvertretende Sprecher der Provinzregierung, Tjok Gde Asmara Putra Sukawati, forderte Koster auf, den Plan noch einmal zu überdenken. Er schlug vor, den Touristen die Besteigungen nicht zu verbieten, sondern es zur Pflicht zu machen, lokale Bergführer zu engagieren. Diese hätten dann den Auftrag, Urlauber über die Bedeutung der Berge und das richtige Verhalten aufzuklären, sagte er der lokalen Nachrichtenseite Detik Bali.
Erst vor wenigen Tagen hatte die Regionalregierung einen Leitfaden mit den geltenden Benimmregeln für die Insel herausgegeben. Er wird allen Einreisenden am Flughafen ausgehändigt und zusammen mit dem Visum in den Pass geheftet. Das hinduistische Bali, auch bekannt als «Insel der Götter», ist für seine einzigartige Kultur bekannt.