Guatemala wählt neuen Präsidenten - Vorwürfe der Manipulation
In Guatemala hat die Wahl eines neuen Präsidenten begonnen. Die Abstimmung am Sonntag war von Manipulationsvorwürfen überschattet.
Das Wichtigste in Kürze
- Guatemala sucht einen Präsidenten.
- Mehrere Kandidaten waren aus umstrittenen Gründen ausgeschlossen worden.
- Nach ersten Umfragen schafft keiner der verbliebenen Kandidaten eine absolute Mehrheit.
Mehrere Kandidaten waren aus umstrittenen Gründen ausgeschlossen worden. Gesucht wird ein Nachfolger des konservativen Staats- und Regierungschefs Alejandro Giammattei. Der darf laut der Verfassung nach seiner vierjährigen Amtszeit nicht erneut antreten.
Nach Umfrageergebnissen käme keiner der 22 Präsidentschaftskandidaten auf eine absolute Mehrheit. Dann gäbe es am 20. August eine Stichwahl zwischen den beiden stärksten Bewerbern.
Sandra Torres liegt in den Umfragen vorne
In dem bevölkerungsreichsten Land Mittelamerikas werden auch Abgeordnete und Bürgermeister neu gewählt. Mit ersten Ergebnissen war in der Nacht zum Montag zu rechnen.
Die frühere Präsidentengattin Sandra Torres von der sozialdemokratischen Partei UNE lag in der jüngsten Umfrage mit 21,3 Prozent vorn. Hinter ihr folgten der ehemalige Diplomat Edmond Mulet aus dem Mitte-Rechts-Lager. Dann die rechte Politikerin Zury Ríos, Tochter des früheren Diktators Efraín Ríos Montt (1982-1983).
Oppositionelle und unabhängige Experten zogen in Zweifel, dass die Wahlen unter fairen Bedingungen stattfinden. Anerkannte frühere Korruptionsermittler im Exil sowie Aktivisten sprachen von einem «Pakt der Korrupten». Gemeint ist eine informelle Allianz zwischen politischen, wirtschaftlichen, juristischen und kriminellen Akteuren zum Schutz der eigenen Interessen.