Mit einem Besuch in Taipeh hat Guatemalas Präsident Alejandro Giammattei die Unterstützung seines Landes für das isolierte Taiwan zum Ausdruck gebracht.
Alejandro Giammattei
Alejandro Giammattei, Präsident Guatemalas (l.), beim Besuch in Taiwan. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Guatemala sichert Taiwan seine Unterstützung zu.
  • Präsident Alejandro Giammattei ist vier Tage im Taiwan zu Gast.
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Bei einem Empfang durch Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen sagte Giammattei am Dienstag in Taipeh, sein Land werde auch weiterhin die Souveränität und territoriale Integrität der demokratischen Inselrepublik sowie ihre Teilnahme in internationalen Organisationen unterstützen.

Trotz des Drucks aus China gehört Guatemala zu den nur noch 13 meist kleineren Ländern, die diplomatische Beziehungen zu Taiwan unterhalten. China betrachtet die Insel als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. Auch versucht Peking, Taiwan mit seiner Ein-China-Doktrin international zu isolieren. Danach dürfen Länder, die diplomatische Beziehungen zu China unterhalten wollen, keine offiziellen Kontakte zu Taipeh pflegen.

Allerdings hat Taiwan seit mehr als sieben Jahrzehnten eine unabhängige Regierung. Bei ihrer Mittelamerika-Reise hatte Taiwans Präsidentin Anfang April auch Guatemala besucht, was Proteste von Chinas Regierung ausgelöst hatte. Die Spannungen um Taiwan haben sich seit vergangenen Sommer verschärft. Mit Manövern und Einsätzen seiner Kriegsschiffe und Flugzeuge in der Meerenge der Taiwanstrasse hält China den militärischen Druck aufrecht.

China umwirbt auch die diplomatischen Partner Taiwans, doch die Seiten zu wechseln, was ihm zuletzt im März mit Honduras gelungen ist. In einer vergleichsweise zurückhaltenden Reaktion auf den Besuch des guatemaltekischen Präsidenten in Taiwan hob die chinesische Aussenamtssprecherin Mao Ning vor der Presse in Peking auch nur den Ein-China-Grundsatz als «universellen Konsens» und «internationale Norm» hervor. Jeder Versuch, davon abzuweichen und eine Unabhängigkeit Taiwans zu verfolgen, sei zum Scheitern verurteilt.

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