Guterres verurteilt Gewalteskalation in Zentralafrikanischer Republik

Nach Überraschungsangriffen mehrerer Milizen in der Zentralafrikanischen Republik hat UN-Generalsekretär António Guterres die Gewalteskalation im Land verurteilt.

Ein UN-Soldat in der Zentralafranischen Republik
Ein UN-Soldat in der Zentralafranischen Republik - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Vereinte Nationen verstärken Friedenstruppen im Land nach Offensive von Milizen.

Alle Beteiligten sollten «ihre Differenzen friedlich lösen», um glaubwürdige Wahlen Ende des Jahres zu ermöglichen, hiess es in einer Mitteilung seines Sprechers Stéphane Dujarric am Freitag. Gleichzeitig verstärkte die UNO ihre Friedenstruppen im Land. Die 11.500 UN-Soldaten seien «in höchster Alarmbereitschaft», teilte die UN-Mission Minusca mit.

Die Vereinten Nationen betonten, die koordinierten Angriffe der Milizen seien ein Versuch, die geplanten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am 27. Dezember zu beeinflussen. Die Gruppen werfen dem amtierenden Präsidenten Faustin Archange Touadéra vor, die Wahlen manipulieren zu wollen. Zuletzt hatten sie Gebiete entlang von Zufahrtsstrassen zur Hauptstadt Bangui eingenommen. Der Stadt droht nun eine Blockade.

Die Anführer der drei grossen Milizen im Land teilten am Samstag mit, dass sie sich in einer Koalition zusammengeschlossen hätten. Die drei Gruppen 3R, Patriotische Bewegung für Zentralafrika und sogenannte «Anti-Balaka»-Milizen besetzen grosse Teile des Territoriums der Zentralafrikanischen Republik.

Seit einem Bürgerkrieg schwelt im Land ein vielschichtiger Konflikt. Der christliche Präsident François Bozizé war 2013 von der überwiegend muslimischen Rebellengruppe der Séléka gestürzt worden. Rivalisierende bewaffnete Gruppen kontrollieren heute weite Teile des Landes, staatliche Strukturen sind vielerorts kaum mehr existent. Tausende Menschen wurden in den vergangenen Jahren bei Kämpfen getötet.

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