Hamas-Anführer Yahya Sinwar beabsichtigt keinen Friedensdeal mit Israel und strebt stattdessen einen erweiterten regionalen Krieg an.
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Gilt als Drahtzieher des Terrorangriffs vom 7. Oktober und ist nun neuer Anführer der Hamas: Jihia al-Sinwar. - dpa

Gemäss den neuesten Berichten strebt Yahya Sinwar, der Führer der Hamas, keinen Frieden mit Israel an. Der «New York Times» zufolge hat er in den letzten Wochen seine ablehnende Haltung sogar noch verstärkt.

Sinwar bevorzuge einen grossen regionalen Krieg, der Israel und seine Streitkräfte unter Druck setzen würde. Das könnte dazu führen, dass Israel seine Operationen in Gaza einschränkt.

Hamas hält noch immer Geiseln fest

In der Zwischenzeit hält die Hamas weiterhin 101 Geiseln fest. Einschliesslich 97 der ursprünglich 251 Geiseln, die während des Terroranschlags am 7. Oktober 2023 inhaftiert wurden.

Trotz der ausgebauten Konflikte mit der Hisbollah und dem Iran würde die israelische Front im Gazastreifen bestehen bleiben. So betonen es US-Beamte.

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Hamas-Chef Jihia al-Sinwar. (Archivbild) - Adel Hana/AP/dpa

Die «NYT» stellt daher die Frage, ob Sinwar überhaupt noch am Leben sei. Dies, obwohl es noch keine konkreten Beweise für seinen Tod gibt.

Israelische und amerikanische Beamte bestätigen jedoch, dass es in den letzten Monaten keine Hinweise auf Sinwars Präsenz gab. Es würde allgemein angenommen, dass Sinwar noch lebt und die Hamas weiterhin führt.

Verlust der Kommunikation mit Sinwar

Katarische Beamte berichteten aber, dass Sinwar verschwunden sei und nicht mehr mit ihnen kommunizieren würde. Darüber hinaus bestehe der Verdacht, dass er sich weiterhin in der Gesellschaft von Geiseln befände.

Anzeichen für seinen Tod würde es zudem keine geben.

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Yahya Sinwar ist der Anführer der Hamas und ein Autor. - keystone

Katar gibt auch an, dass die politischen Taktiken Israels, die auf das Attentat abzielen, eine Einigung erschweren. Sie geben weiterhin den Familien der Geiseln Aufschluss über die Verschlechterung der Situation.

Allerdings gibt es bei diesen Aussagen Ernüchterung, da die Motive Katars durch seine Verbindungen zur Terrorgruppe infrage gestellt werden.

Israelische Vorwürfe gegen Katar

Da Katar eng mit der Hamas verbunden ist, betrachten die Familien der Geiseln die Behauptungen Katars mit Skepsis. Sharon Sharabi, Bruder eines in Gefangenschaft getöteten Opfers, konfrontierte Katar bei einer Versammlung mit Vorwürfen.

Es wurde ihnen vorgehalten, dass «das Blut unserer Familien an Ihren Händen klebt». Denn sie hätten Geld an die Terroristen überwiesen.

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Jihia al-Sinwar ist verantwortlich für die wahllosen Terroranschläge in Israel. Inzwischen herrscht Krieg und Gaza-Stadt ist zerstört. - Omar Ishaq/dpa

Sharabi deutete jedoch auch an, dass Katar möglicherweise dazu in der Lage sei, die Geiseln zu retten. Damit appellierte er an die Rolle Katars innerhalb der sich anbahnenden Diplomatie.

Dabei hob er somit die Notwendigkeit hervor, eine Lösung für das anhaltende Geiseldrama zu finden.

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