Benjamin Netanjahu geht hart gegen die Hamas vor. Die Terrorgruppe versucht nun laut einem Bericht, über die Familien der Geiseln Druck auszuüben.
Israel Geiseln
Plakate in Israel zeigen die von der Hamas entführten Geiseln: Deren Angehörige werden nun offenbar von der Terrororganisation gezielt unter Druck gesetzt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Über 100 Israelis befinden sich nach wie vor in der Gefangenschaft der Hamas.
  • Deren Angehörige werden israelischen Medien zufolge nun erpresst.
  • Sie sollen sich gegen die Regierung auflehnen, wenn sie die Geiseln wiedersehen wollen.
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Das Schicksal vieler israelischen Geiseln im Gazastreifen ist nach wie vor ungewiss. Von den 251 im Oktober verschleppten Menschen konnten zwar einige befreit werden.

Andere wurden aber tot geborgen oder befinden sich weiterhin in Gefangenschaft. Nach Angaben der Armee sind immer noch über 100 Menschen in den Händen der Terrororganisation Hamas.

Geisel-Angehörige sollen israelische Regierung bekämpfen

Und deren Familien sehen sich nun mit erschreckenden Nachrichten konfrontiert. Denn wie der israelische Sender N12 berichtet, setzen die Terroristen die Angehörigen unter Druck. Das tun sie demnach mit Anrufen und Textnachrichten.

Hamas Israel
Am 7. Oktober 2023 wurden zahlreiche israelische Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Geiseln Israel
Seither fordern Angehörige immer wieder, dass die Geiseln nach Hause zurückkehren.
Israel Geiseln
Unter anderem gehen sie auch auf die Strasse, um gegen die Regierung zu protestieren.
Benjamin Netanjahu
Benjamin Netanjahu will weiterhin mit aller Härte gegen die Hamas vorgehen.
Israel Geiseln
Die Hamas erpresst die Angehörigen nun laut einem Bericht und zwingt sie zu politischem Handeln.

Unter anderem werden die Angehörigen der Geiseln dazu gedrängt, gegen die israelische Regierung um Premier Benjamin Netanjahu vorzugehen. Der Sender zitiert beispielsweise folgende Nachricht: «Wenn du die Regierung nicht bekämpfst, wirst du deine Liebsten nicht wiedersehen.»

Auch erpresserische Nachrichten, bei denen es um Geld geht, haben Geisel-Angehörige erhalten, heisst es. Wer nicht zahle, erhalte keine Informationen über die Gefangenen.

Befürwortest du ein hartes Vorgehen gegen die Hamas?

Die Telefonnummern, von denen die Drohungen verschickt wurden, wurden an den israelischen Geheimdienst Schin Bet weitergeleitet. Dieser untersucht die Vorkommnisse jetzt. Ersten Erkenntnissen zufolge führen die Spuren zu Akteuren, die mit der Hamas oder mit dem Iran zu tun haben.

Viele Angehörige sind politisch ohnehin bereits aktiv. Immer wieder kommt es in Israel zu Demonstrationen, an denen ein Geisel-Deal gefordert wird. Die Teilnehmer äussern dabei durchaus auch Kritik an Netanjahu.

Israel hat US-Vorschlag für Waffenruhe akzeptiert

Die aktuelle israelische Regierung um Netanjahu ist für ihr hartes Vorgehen gegen die Hamas bekannt. Das erklärte Ziel ist die Zerschlagung der Terrororganisation.

Doch Israels Reaktion auf die Anschläge vom 7. Oktober stösst teilweise auf Kritik. Die humanitäre Situation im Gazastreifen ist angespannt.

Zuletzt hat Israel zwar eine von den USA vorgeschlagene Waffenruhe akzeptiert. Die Hamas stellt sich Berichten zufolge aber quer.

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