Saudi-Arabien ruft Bürger aus dem Libanon zurück

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Libanon,

Saudi-Arabien fordert seine Bürger zur Ausreise aus dem Libanon auf. Angesichts der Lage sollen sie so schnell wie möglich ausreisen, meldet die saudische Nachrichtenagentur.

Der kürzlich zurückgetretene libanesischen Ministerpräsidenten Saad Hariri pflegt gute Beziehungen nach Saudi-Arabien. Hier mit dem saudischen König Salman al-Saud.
Der kürzlich zurückgetretene libanesischen Ministerpräsidenten Saad Hariri pflegt gute Beziehungen nach Saudi-Arabien. Hier mit dem saudischen König Salman al-Saud. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Saudi-Arabien pfeift seine Bürger aus dem Libanon zurück.
  • Wegen einer Zuspitzung der Lage, sollen sie das Land so schnell als möglich verlassen.
  • Die Massnahme steht im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran.
  • Macron hat aufgrund der Spannungen ein Besuch in Saudi-Arabien angekündigt.

Nach der Rücktrittsankündigung des libanesischen Ministerpräsidenten Saad Hariri hat Saudi-Arabien seine Bürger aufgefordert, das Land am Mittelmeer zu verlassen. Sie sollten «angesichts der Lage» so schnell wie möglich ausreisen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Donnerstag unter Berufung auf das Aussenministerium in Riad. Genauere Gründe wurden nicht genannt.

Hariri hatte am Wochenende von Saudi-Arabien aus völlig überraschend seinen Rücktritt als Regierungschef des Libanons angekündigt. Der im Libanon einflussreichen Schiitenmiliz Hisbollah sowie deren Schutzmacht Iran warf er dabei vor, in der Region Unruhe zu schüren. Die Hisbollah gehörte bisher der von Hariri geführten Regierung an.

Im Libanon herrscht ein fragiles politisches Gleichgewicht zwischen den vielen unterschiedlichen Konfessionen. Immer wieder gibt es Sorgen, in dem Land könnte ein neuer blutiger Konflikt ausbrechen. Bereits zwischen 1975 und 1990 tobte dort ein Bürgerkrieg. 2006 kam es zu einem Krieg zwischen Israel und der Hisbollah.

Macron reist überraschend nach Saudi-Arabien

Vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron überraschend sein Reiseprogramm im Mittleren Osten geändert. Er werde noch am Donnerstagabend nach Saudi-Arabien reisen und dort Kronprinz Mohammed bin Salman treffen, kündigte er während eines Besuchs in Dubai an.

Dabei wolle er über den Iran, Jemen und den Libanon sprechen, sagte Macron bei einer Pressekonferenz. Er habe «sehr harte Positionen insbesondere über den Iran gehört, die (...) nicht konform sind mit dem, was ich denke». Macron betonte, er werde in Riad auch darlegen, «wie entscheidend die Stabilität des Libanons in meinen Augen ist».

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