Hierhin verfrachtet Deutschland die abgeschobenen Afghanen

Sina Barnert
Sina Barnert

Afghanistan,

Nach der Messerattacke in Solingen (D) will Deutschland kriminelle Asylsuchende rascher ausschaffen. Auch in einen Horrorknast in Afghanistan.

Gefängnis Afghanistan
Ein Blick in das berüchtigte Pul-e-Charkhi-Gefängnis in Kabul. Hierher werden kriminelle Afghaninnen und Afghanen ausgeschafft. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kriminelle Asylsuchende sollen rascher aus Deutschland ausgeschafft werden.
  • Auch in Länder wie Afghanistan, wo die Taliban regieren.
  • Dort werden die Abgeschobenen im berüchtigten Pul-e-Charkhi-Gefängnis in Kabul verwahrt.

Der Messerangriff geht den Menschen in Solingen noch immer sehr nahe. Gleichzeitig wird in Deutschland bereits heftig darüber debattiert, wie man künftig mit Ausschaffungen verfahren will. Was ist mit kriminellen Afghanen?

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Erstmals seit über drei Jahren ist letzte Woche ein Ausschaffungsflug von Deutschland in Kabul gelandet. An Bord: 28 afghanische Straftäter, die in Deutschland Asyl beantragt hatten.

Nach Ankunft in Kabul inhaftiert

Laut «Bild»-Informationen sind die Abgeschobenen nach ihrer Ankunft in Kabul inhaftiert worden. Einer Taliban-Quelle zufolge wurden sie in das berüchtigte Pul-e-Charkhi-Gefängnis gebracht. «Hier wird jetzt jeder einzelne Fall untersucht. Danach entscheidet ein Gericht darüber, was mit ihnen passiert.»

Pul-e-Charkhi-Gefängnis
Hierhin werden kriminelle Asylsuchende aus Afghanistan ausgeschafft. (Archivbild) - keystone

Was jetzt mit den straffälligen Asylsuchenden geschieht, wird kaum nachzuverfolgen sein. Ausserdem ist nicht überliefert, was mit den 1000 Euro Handgeld geschieht, das sie vor ihrer Rückführung vom deutschen Staat erhalten.

Berüchtigtes Gefängnis

Berichten internationaler Organisationen zufolge sollen in Pul-e-Charkhi menschenunwürdige Bedingungen herrschen. Das Gefängnis sei sehr stark überbelegt, es gebe kaum sanitäre Anlagen und fliessendes Wasser.

Im Winter 2022 ist es gemäss «Bild» ausserdem zu über 100 Todesfällen gekommen. Die Häftlinge sind wegen der niedrigen Temperaturen erfroren.

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