Honduras' Präsident tritt zweite Amtszeit an
Die Wahl konnte Staatschef Hernández nur ganz knapp für sich entscheiden. Die Opposition erkennt das Ergebnis bis heute nicht an. Neben der politischen Spaltung leidet das mittelamerikanische Land auch unter Gewalt, Korruption und Armut.
Das Wichtigste in Kürze
- Staatschef Juan Orlando Hernández will Honduras wieder vereinen.
- Die Opposition erkennt das Ergebnis bis heute nicht an.
- Bei Protesten kamen mehr als 20 Menschen ums Leben.
Nach
der umstrittenen Präsidentenwahl in Honduras will Staatschef Juan Orlando
Hernández das Land wieder einen. «Ich verpflichte mich dazu, einen Prozess der
Versöhnung zwischen den Honduranern einzuleiten», sagt 49-Jährige am Samstag
bei seiner Vereidigung im Nationalstadion von Tegucigalpa. «Wir müssen wie
Brüder darüber sprechen, wie es zu den Meinungsverschiedenheiten kommen
konnte.»
Anhänger der Opposition protestieren in den Strassen der Hauptstadt unterdessen gegen die Regierung. Demonstranten stecken Reifen in Brand und schleudern Steine auf die Polizei. Die Beamten feuern Tränengas in die Menge und setzen Wasserwerfer ein.
Hernández hatte sich bei der Wahl im November nur äusserst knapp gegen
seinen Herausforderer Salvador Nasralla durchgesetzt. Die Opposition erkennt
das Ergebnis bis heute nicht an und wirft der Regierung Wahlfälschung vor. Bei
Protesten kamen mehr als 20 Menschen ums Leben.
«Wir fordern von niemandem, seine Überzeugungen aufzugeben», sagt Hernández. «Aber die Rechte der anderen müssen respektiert werden. Nichts rechtfertigt Gewalt. Es ist nicht rechtens, Angst zu schüren und das Bild von Honduras zu schädigen.»