Al-Sadr

Hunderte Irakerinnen widersetzen sich Moktada al-Sadr

Keystone-SDA
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Irak,

Bei Protesten im Irak sind am Donnerstag hunderte Frauen gemeinsam mit Männern auf die Strasse gegangen, um sich Moktada al-Sadr zu widersetzen.

Bagdad
In Bagdad haben hunderte Demonstrantinnen gemeinsam mit Männern protestiert. Der Schiitenführer al-Sadr hatte die Geschlechtertrennung an Demos gefordert. Auf den Plakaten sind Bilder von Frauen, die bei regierungskritischen Protesten getötet wurden. - sda - KEYSTONE/AP/Khalid Mohammed

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Widerstand gegen den Schiitenführer Moktada al-Sadr kam es zu Protesten in Bagdad.
  • Al-Sadr fordert die Geschlechtertrennung bei Kundgebungen.
  • Trotzdem protestierten hunderte Frauen und Männer am Donnerstag in den Strassen.

Am Samstag hatte al-Sadr beklagt, es sei unmoralisch, dass sich Männer und Frauen bei den Demonstrationen vermischten.

In Bagdad protestierten Demonstrantinnen eine Stunde lang auf den Strassen der Hauptstadt. Geschützt wurden sie durch Männer, die mit ihren Armen einen Schutzring um sie bildeten.

Al-Sadr kritisiert Proteste auf Twitter

«Einige Leute haben sich gegen uns gestellt, um die Frauen zu Hause zu halten oder sie zum Schweigen zu bringen.» Dies sagte die Pharmazie-Studentin Sainab Ahmad. Doch deren Bemühungen seien zum Scheitern verurteilt, fügte sie hinzu.

Kurz zuvor hatte al-Sadr die seit Oktober andauernden Proteste im Onlinedienst Twitter erneut kritisiert: Sie seien voll von «Nacktheit, Promiskuität, Trunkenheit, Unmoral, Ausschweifung und Ungläubigen».

bagdad
Hunderte Frauen protestieren in den Strassen Bagdads. - Keystone

Die Zahl der Demonstranten ist in den vergangenen Wochen zurückgegangen. Trotzdem denkt vor allem die irakische Jugend, dass die Kundgebungen zum Aufbruch konservativer gesellschaftlicher Normen beigetragen haben.

Auf dem Tahrir-Platz in Bagdad gab es Bilder von sich an den Händen haltenden sowie gemeinsam zeltenden Männern und Frauen.

Forderungen nach einem politischen Neubeginn

Die am 1. Oktober begonnenen Proteste richteten sich zunächst gegen Korruption, die hohe Jugendarbeitslosigkeit sowie Dienstleistungsengpässe. Sie wandten sich jedoch rasch gegen die Regierung und führten zur Forderung nach einem politischen Neubeginn. Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden seit Beginn der regierungskritischen Proteste fast 550 Menschen getötet.

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