Hungerkrise im Niger verschärft sich – NGO nimmt Hilfe wieder auf
Gut zwei Wochen nach dem Militärputsch im Niger hat die Hilfsorganisation «Aktion gegen den Hunger» ihre humanitäre Hilfe in dem Land wieder aufgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die deutsche NGO Aktion gegen den Hunger nimmt ihre Arbeit im Niger wieder auf.
- Innerhalb von zwei Wochen habe sich der Preis für Reis fast verdoppelt.
Der Militärputsch im Niger hat unerwartete Konsequenzen: Die Preise für Lebensmittel steigen so stark an, dass die Hilfsorganisation Aktion gegen Hunger eingreifen muss. «Die Unterernährung von Kindern nimmt dramatisch zu», sagte Helene Mutschler, die Geschäftsführerin von Aktion gegen den Hunger.
Mehr als vier Millionen Menschen seien auf humanitäre Hilfe angewiesen, die meisten davon Frauen und Kinder. «Umso wichtiger ist es, dass unsere Teams im Niger die Hilfsmassnahmen wieder vollständig aufnehmen können», so Mutschler.
Preis von Reis hat sich fast verdoppelt
Zuvor hatte der Leiter der Welthungerhilfe im Niger, Jameson Gadzirai, vor einer Lebensmittelkrise im dem westafrikanischen Land gewarnt. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte Gadzirai am Donnerstag: Die Preise für einen 50-Kilogramm-Sack Reis seien infolge des Konflikts um fast 50 Prozent gestiegen. Der Preis für Öl liegt 20 Prozent höher.
Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas hat Sanktionen gegen den Niger verhängt. Sie drohte der neuen Junta mit einer militärischen Intervention. Die Ecowas-Staatschefs wollten an diesem Donnerstag über ihr weiteres Vorgehen beraten.