Hurrikane machten 2017 zu teurem Katastrophenjahr
Das Wichtigste in Kürze
- 2017 war für die Versicherungen ein Rekordjahr – im negativen Sinne.
- Die versicherten Schäden war dreimal höher als im Jahr zuvor.
- Besonder Hurrikane sorgten für grosse Schäden weltweit.
Das weltweit grösste versicherte Schadenereignis des Jahres 2017 war Hurrikan Maria in der Karibik und in Puerto Rico, das Schadenforderungen in Höhe von 30,6 Milliarden Franken nach sich zog, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Sigma-Studie des Rückversicherers Swiss Re hervorgeht.
Das vergangene Jahr kam die Versicherer noch teurer zu stehen als das Katastrophenjahr 2011 mit den Erdbeben in Japan, Neuseeland und Überschwemmungen in Thailand.
Als Folge der Katastrophen verloren letztes Jahr 11'000 Menschen ihr Leben oder gelten seither als vermisst. Millionen verloren ihr Obdach. Die meisten Opfer forderten ein Erdrutsch und Überschwemmungen in Sierra Leone Mitte August - die Zahl der Toten und Vermissten beläuft sich auf 1141.
Man-made-Katastrophen führten zu rund 3000 Todesfällen, gegenüber etwa 4000 im Vorjahr. Das schwerwiegendste Ereignis war eine Bombenexplosion in einer ägyptischen Moschee, die 311 Todesopfer forderte. Insgesamt starben 731 Menschen bei Terroranschlägen, mehr als im Jahr 2016 (601).
Rekord auch bei Waldbränden
Rekordverdächtig waren letztes Jahr auch die Schäden durch Waldbrände. Die versicherten Schäden lagen bei 13,4 Milliarden Franken. Die bisher höchsten versicherten Schäden durch Waldbrände weltweit entstanden in den USA und Kanada. Zu länger andauernden Waldbrandsaisons (längere und wärmere Sommer) käme die zunehmende Erschliessung von Bauland an der Schnittstelle von Wald und Siedlungsraum hinzu.
Der durch Natur- und Man-made-Katastrophen verursachte wirtschaftliche Gesamtschaden erreichte mit 323 Milliarden Franken den zweithöchsten Wert, wie Swiss Re weiter schreibt.
«Nachdem zwölf Jahre lang kein starker Hurrikan in den USA auf Land getroffen war, wird 2017 wohl als eine der bisher teuersten nordatlantischen Hurrikansaisons in die Geschichte eingehen», schreibt Martin Bertogg, Leiter Catastrophe Perils bei Swiss Re.
Da sich der Nordatlantik weiterhin in einer aktiven Hurrikanphase zu befinden scheine, bestehe nach wie vor eine erhöhte Gefahr, dass sich schwere Wirbelstürme bildeten und später auf Land treffen.
Die Zahl der gemeldeten Todesfälle durch Schiffskatastrophen ging von 1542 auf 1075 zurück. Doch die Ziffer sei aufgrund der zahlreichen auf der Flucht gesunkenen Migrantenboote vermutlich deutlich höher, schreibt Swiss Re weiter.
Hurrikane, Überschwemmungen und Waldbrände bescherten den Versicherungen 2017 das teuerste Jahr überhaupt. Die versicherten Schäden waren mit 138 Milliarden Franken fast drei Mal so hoch wie im Vorjahr.