Ikea: Erste Filiale in Indien stösst auf grossen Andrang

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Indien,

Schwedische und indische Fähnchen, Bilder vom Taj Mahal und Köttbullar aus Hähnchenfleisch: Der Möbelgigant Ikea hat seinen ersten Markt in Indien eröffnet.

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Ikea: Das schwedische Möbelhaus hat sich ein neues Konzept ausgedacht. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ikea hat heute Donnerstagmorgen ihren ersten Markt in Indien eröffnet.
  • Viele Menschen besuchten das neue Möbelhaus.

Hunderte Menschen strömten am Donnerstag in das neue Einrichtungshaus in der südindischen Stadt Hyderabad. Der schwedische Möbelkonzern will in dem 1,25-Milliarden-Einwohner-Land mit seiner wachsenden Mittelschicht Fuss fassen – Experten aber sind skeptisch.

«Ich bin den ganzen Weg von Bangalore gekommen», sagte Krishna Mohan Dixit, der schon anderthalb Stunden vor der Ladeneröffnung in der Warteschlange stand - zwischen Bangalore und Hyderabad liegen rund 575 Kilometer. «Ich bin gespannt zu sehen, was es hier gibt.»

Auch der IT-Manager Nasrullah Khan stellte sich schon früh an. «Ich bin eigentlich wegen meiner Frau hier», sagte der 34-Jährige. «Ihre Schwester schickt viele Ikea-Sachen aus Dubai.»

Hunderte vor den Eigangstoren

Hunderte Menschen durchschritten die Eingangstore, als das Einrichtungshaus um 10.00 Uhr öffnete. Begrüsst wurden sie von Ikea-Mitarbeitern in den typischen gelb-blauen Polo-Hemden, die indische und schwedische Fähnchen schwenkten. Eine Kapelle spielte Militärmusik.

Mit dem 37'000 Quadratmeter grossen Einrichtungshaus will Ikea den ersten Schritt bei der Eroberung des indischen Marktes unternehmen. Allein in Hyderabad hofft das Unternehmen auf sieben Millionen Kunden pro Jahr. Bis 2025 sind landesweit 24 weitere Filialen geplant, die nächste kommendes Jahr in der Wirtschaftsmetropole Mumbai. 1,5 Milliarden Dollar will Ikea investieren.

Der Möbelkonzern will dabei auf die kulturellen Besonderheiten des Landes Rücksicht nehmen. Das spiegelt sich schon in dem mit 1000 Sitzplätzen weltgrössten Ikea-Restaurant in Hyderabad wider: Die Fleischbällchen Köttbullar werden aus religiösen Gründen nicht aus Schweine- oder Rindfleisch, sondern aus Huhn oder vegetarisch angeboten. Auf der Karte steht auch das traditionelle Reisgericht Biryani.

Auch beim Sortiment hat sich das Möbelhaus an indische Gepflogenheiten angepasst. Neben Ikea-Klassikern wie dem Billy-Regal finden sich dort auch Matratzen aus Kokosfasern, Decken mit indischen Mustern, typische indische Frittierpfannen und gerahmte Bilder vom Taj Mahal und anderen indischen Monumenten. Mehr als 1000 Produkte kosten weniger als 200 Rupien – umgerechnet gerade einmal rund 2,50 Euro.

Grosse Erwartungen für kleines Geld

Das Angebot ist nach den Worten von Filialleiter John Achillea für Menschen «mit grossen Erwartungen für ihr Heim, aber einem kleinen Geldbeutel». Weil indische Mittelstandsfamilien es nicht gewohnt sind, Möbel selber aufzubauen, kooperiert Ikea zudem mit der Online-Plattform UrbanClap, die Handwerker vermittelt.

Experten sehen die Expansionspläne der Schweden aber skeptisch. Der indische Markt sei «extrem vielfältig», sagt etwa Satish Meena vom Marktforscher Forrester Research. Es gebe nicht zwei Bundesstaaten oder Städte mit einer vergleichbaren Nachfrage nach Möbeln.

Ikea betreibt derzeit Geschäfte in 49 Ländern. 2006 war ein erster Versuch der Expansion nach Indien an einem Gesetz zu ausländischen Investitionen gescheitert.

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