Eine Delegation des UN-Sicherheitsrats ist erstmals in Myanmar eingetroffen. Die Vereinten Nationen kritisiert das Vorgehen des buddhistisch geprägten Landes gegen Muslimen als «ethnische Säuberung».
Der Hauptteil der Spenden floss in Auslandsprojekte der Schweizer Hilfswerke.
Der Hauptteil der Spenden floss in Auslandsprojekte der Schweizer Hilfswerke. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mitglieder des UN-Sicherheitsrats sind erstmals in Myanmar eingetroffen.
  • Seit vergangenem Sommer sind mehr als 700'000 Rohingya aus dem buddhistisch geprägten Land geflüchtet.
  • Die Vereinten Nationen kritisieren das Vorgehen gegen die muslimische Minderheit als «ethnische Säuberung».
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Mehr als ein halbes Jahr nach Beginn der Massenflucht von Muslimen aus Myanmar ist eine Delegation des UN-Sicherheitsrats in dem südostasiatischen Land eingetroffen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. In der Hauptstadt Naypyidaw sind Treffen mit Regierungschefin Aung San Suu Kyi und dem obersten Militär, General Min Aung Hlaing, geplant. Am Dienstag will die Delegation zudem die Krisenregion Rakhine besuchen.

«Ethnische Säuberung»

Das buddhistisch geprägte Myanmar (ehemals Birma) steht wegen des brutalen Vorgehens seiner Armee gegen die muslimische Minderheit der Rohingya international in der Kritik. Aus Angst vor Verfolgung sind seit vergangenem Sommer mehr als 700'000 Rohingya ins mehrheitlich muslimische Bangladesch geflohen. Zudem soll es in Rakhine mehrere Tausend Tote gegeben haben. Die Vereinten Nationen haben das Vorgehen als «ethnische Säuberung» gebrandmarkt. Myanmar weist dies zurück.

In der Delegation sind Diplomaten aus allen 15 UN-Staaten vertreten, die derzeit im Sicherheitsrat einen Sitz haben. Am Wochenende war die Delegation bereits in Flüchtlingslagern in Bangladesch.

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