Myanmar verkündet Amnestie für mehr als 8000 Gefangene

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Myanmar,

Das südostasiatische Land Myanmar will über 8000 Gefangene freilassen. Die meisten sind jedoch wegen Drogendelikten in Haft - nur 36 davon sitzen als politische Gefangene hinter Gitter.

Präsident Win Myint (l.) ist einer der engen Vertrauten seiner Vorgängerin Aung San Suu Kyi.
Präsident Win Myint (l.) ist einer der engen Vertrauten seiner Vorgängerin Aung San Suu Kyi. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Myanmar entlässt über 8000 Gefangene aus den Gefängnissen.
  • Rund 250 politische Gefangene sitzen jedoch weiterhin in Haft.

Durch eine grosse Amnestie kommen in Myanmar (ehemals Birma) mehr als 8000 Häftlinge aus den Gefängnissen des südostasiatischen Landes frei. Der Gnadenerlass wurde vom neuen Präsidenten Win Myint zum birmanischen Jahreswechsel am Dienstag verkündet.

Unter den Entlassenen sind nach Angaben einer Hilfsorganisation auch 36 politische Gefangene. Der Grossteil - mehr als 6000 Häftlinge - sass jedoch wegen Drogendelikten im Gefängnis.

Nachfolger von Aung San Suu Kyi

Die Amnestie ist die bislang umfangreichste Freilassung, seit Myanmars Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi 2016 mit ihrer Nationalen Liga für Demokratie (NLD) an die Regierung kam. Die 72-Jährige hatte während der Militärdiktatur in Myanmar insgesamt 15 Jahre lang selbst unter Hausarrest gestanden.

Der neue Präsident Win Myint ist erst seit vergangenem Monat im Amt. Nach wie vor ist das Militär an der Regierung beteiligt.
Der neue Präsident Win Myint ist erst seit vergangenem Monat im Amt. Nach wie vor ist das Militär an der Regierung beteiligt. - Keystone

700'000 Rohingya aus Myanmar geflohen

Nach Angaben der Gefangenenhilfsorganisation AAPP sassen Ende März in Myanmar insgesamt etwa 250 Menschen aus politischen Gründen im Gefängnis. Darunter befinden sich auch zwei Reporter der Nachrichtenagentur Reuters, die in Zusammenhang mit den Völkermord-Vorwürfen gegen Myanmars Sicherheitskräfte recherchiert hatten.

Aus Angst vor den Militärs sind seit vergangenem Sommer mehr als 700’000 Muslime, die Rohingya, aus Myanmar ins Nachbarland Bangladesch geflohen.

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