In Ruanda und Co. mangelt es an Spritzen für die Corona-Impfung
In Afrika sinkt die Zahl der Corona-Fälle stetig. In Kenia, Ruanda und Südafrika verzögert sich die Impfkampagne.
Das Wichtigste in Kürze
- In Afrika sinkt die Zahl der Corona-Fälle.
- Nun wird eine verzögerte Impfkampagne im nächsten Jahr befürchtet.
- Dies, weil es an Spritzen für die Impfung mangelt.
In Afrika beginnt die Zahl der Corona-Fälle spürbar zu sinken. Dies, obwohl erst 5,5 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft sind. Im Wochenvergleich sanken die Neuinfektionen laut John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC) auf 31'000 Fälle.
Er sprach am Donnerstag von einem guten Signal und meinte: «Als Kontinent haben wir eine Menge Fortschritte gemacht.» Als Spitzenreiter beim Impfen gilt Marokko. Dort wurden 57 Prozent der Bevölkerung entsprechende Injektionen verabreicht.
Verzögerungen in Kenia, Ruanda und Südafrika
«Die (Infektions-)Zahlen sinken leicht, aber stetig». Dies betonte Nkengasong, der aber auch zugleich vor einem möglichen Rückschlag warnte. Auch wenn Afrika beim Kampf gegen die Pandemie noch lange nicht da sei, wo es sein wolle, stimme die Richtung. Insgesamt seien bisher 188 Millionen Impfstoffe verabreicht worden.
Ein für 2022 projizierter Mangel von bis zu 2,2 Milliarden Spritzen könne Impfkampagnen in Afrika jedoch verlangsamen, warnte die WHO. Dazu gehören die 0,3 ml Einwegspritzen für den Impfstoff von Biontech/Pfizer, für die es weltweit nur wenig Vorrat gäbe. Schon jetzt sei es in Kenia, Ruanda und Südafrika zu Verzögerungen beim Erhalt von Spritzen gekommen, so die WHO.
Bisher 8,5 Millionen Infektionen in Afrika
Insgesamt wurden bisher in Afrika laut CDC knapp 8,5 Millionen Infektionen dokumentiert. Von denen waren mehr als 218'800 tödlich. Die Dunkelziffer dürfte nach Expertenansicht auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch weitaus höher liegen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte vor kurzem erklärt, dass fast 86 Prozent aller Corona-Infektionen in Afrika unbemerkt bleiben. Die Zahl aller Infektionen auf dem Kontinent werden auf 59 Millionen geschätzt. Die CDC versucht, die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Massnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu koordinieren.