Indiens Premier bricht Tabu und spricht über Damenbinden
Das Wichtigste in Kürze
- Narendra Modi will dafür sorgen, dass Frauen günstiger an Binden herankommen.
- Für diesen Tabubruch wird der indische Premierminister gelobt.
Indiens Premierminister Narendra Modi hat ein Programm angekündigt, dank dem arme Frauen an günstige Binden kommen sollen. Er wurde für den Tabubruch zum Thema Periode in sozialen Netzwerken gelobt. «Das ist riesig – Menstruation ein Mainstream-Gesprächsthema im konservativen Indien», kommentierte ein Twitter-Nutzer am Samstag Modis Rede.
In dem Land ist die Periode ein grosses Tabu-Thema, Frauen gelten während ihrer Blutung als unrein. Sie sollen dann beispielsweise keine Tempel betreten oder bestimmtes Essen berühren. Dies wird von vielen Frauen befolgt, insbesondere auf dem Land.
Binden nun auch für arme Frauen
Die Regierung stelle 50 Millionen Damenbinden zum Preis von einer Rupie (etwa 0,01 Franken) bereit. So können sich diese auch arme Frauen leisten. Sie sollen in 600 Geschäften mit Artikeln für den medizinischen Bedarf erhältlich sein. Dies sagte Modi in seiner Rede zum indischen Unabhängigkeitstag.
Das Thema Periode ist bei vielen Indern mit Scham besetzt. So greifen beispielsweise Frauen während ihrer Tage oft auf unhygienische Alternativen zu Damenbinden zurück, durch die sie erkranken können. Verkäufer wickeln Binden für ihre Kunden oft in Zeitungspapier ein.