Indische Polizei setzt scharfe Munition gegen Demonstranten ein

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Indien,

In Indien hat die Polizei bei landesweiten Protesten gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung scharfe Munition eingesetzt.

Streikende in Indien
Streikende in Indien - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Landesweite Streiks und Proteste gegen Wirtschaftspolitik der Regierung.

Wie ein hochrangiger Polizeivertreter der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch sagte, feuerte die Polizei im Bundesstaat Westbengalen Warnschüsse in die Luft, um Demonstranten auseinanderzutreiben, die Polizeifahrzeuge in Brand setzten und Steine auf Sicherheitskräfte schleuderten. Zudem sei die Polizei mit Tränengas und Schlagstöcken gegen Demonstranten vorgegangen. Laut Polizei wurden mehr als 150 Menschen festgenommen.

Die Gewerkschaften hatten zu dem Streik aufgerufen, um gegen die «arbeiter- und volksfeindliche Politik» von Premierminister Narendra Modi zu protestieren. Sie forderten höhere Mindestlöhne und Renten sowie einen Stopp der Privatisierung von Staatsbetrieben. Die Gewerkschaften gaben an, «Millionen» Menschen hätten an den Protesten teilgenommen. Die Regierung hatte zuvor mit «Konsequenzen».

Die Demonstranten bestreikten in mehreren Bundesstaaten unter anderem den öffentlichen Nahverkehr, staatliche Banken, Automobilfabriken sowie Öl- und Kohleunternehmen. Die Oppositionsparteien unterstützten die Streiks und kritisierten die Privatisierungen der Regierung.

Am Dienstag hatte das Statistikamt der Regierung mitgeteilt, dass sich das jährliche Wachstum der indischen Wirtschaft im Jahr 2020 auf fünf Prozent abschwächen werde - den niedrigsten Wert seit elf Jahren.

Die Streiks am Mittwoch erhöhten den Druck auf die indische Regierung, die seit mehreren Wochen mit Protesten gegen ein neues Staatsbürgerschaftsgesetz konfrontiert ist. Seit der Verabschiedung des Gesetzes durch das Oberhaus des indischen Parlaments im Dezember kommt es immer wieder zu Kundgebungen. Kritiker warnen vor einer Diskriminierung muslimischer Einwanderer. Bei den Protesten starben bislang mindestens 25 Menschen, hunderte weitere wurden bei Zusammenstössen mit der Polizei verletzt.

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