Indonesien verbietet Werbeclip einer Mädchenband wegen kurzer Röcke
Indonesien hat den Werbeclip des Online-Handelsportals Shopee verboten, da dieser den «Anstandsnormen» nicht entspreche.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Girlgroup Blackpink hat mit dem Online-Handelsportal Shopee eine Werbung gedreht.
- Der Clip stösst im muslimischen Indonesien auf Widerstand.
Indonesien hat den Video-Werbeclip einer südkoreanischen Mädchenband wegen zu kurzer Röcke aus dem Fernsehen verbannt. Die Medienaufsichtsbehörde des weltweit bevölkerungsreichsten muslimischen Staates verbot heute Mittwoch jede weitere Ausstrahlung, weil der Clip den «Anstandsnormen» nicht entspreche. Damit kam sie den Protesten von Eltern nach, die sich über die vermeintlich unangemessene Kleidung der Girlgroup Blackpink empört hatte.
Der Clip, mit dem das Online-Handelsportal Shopee Werbung für sich machte, war auch in Kindersendungen zu sehen. Ein Sprecher der Aufsichtsbehörde, Hardly Stefano, sagte: «Diese Werbung hält die Bestimmungen über die Einhaltung von Anstandsnormen nicht ein.» Zuvor hatten mehr als 100'000 Leute eine Petition unterschrieben, die eine Mutter namens Maimon Herawati auf den Weg gebracht hatte.
Blackpink ist eine in Asien sehr beliebte südkoreanische Mädchenband mit Hits wie «Ddu-Du Ddu-Du» und «Boombayah». Die Sängerinnen Jisoo, Jennie, Rosé und Lisa treten auch sonst in eher knapp bemessener Kleidung auf. In der Petition heisst es: «Welche Botschaft an unschuldige Seelen soll davon ausgehen? Dass die Zurschaustellung weiblicher Körper eine gute Sache ist?»
In Indonesien, einem Land mit mehr als 250 Millionen Einwohnern, kleiden sich viele Frauen und Mädchen seit einiger Zeit zunehmend wieder nach muslimischer Tradition. Auch in der Politik haben islamische Kräfte an Einfluss gewonnen.