Indonesiens Hauptstadt Jakarta versinkt im Meer
Jakarta steht vor dem Untergang. Bis 2050 könnte rund ein Drittel der Hauptstadt Indonesiens vom Meer verschlungen werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Die indonesische Hauptstadt Jakarta sackt jedes Jahr um bis zu 25 Zentimeter ab.
- Bis 2050 könnte ein Drittel der Millionenmetropole vom Meer verschlungen worden sein.
- Eine riesige Mauer soll das Wasser aufhalten – doch sie ist nicht überall dicht.
Jakarta sackt pro Jahr bis zu 25 Zentimeter ab. Geht das so weiter, wird bis 2050 rund ein Drittel der Hauptstadt Indonesiens vom Meer verschlungen sein. Die riesige Stadt steht also praktisch vor dem Untergang.
Dafür verantwortlich sind vor allem die unkontrollierte Entnahme von Grundwasser und das damit verbundene Absinken des Grundwasserspiegels. Aber auch Neubauten und Wolkenkratzer haben einen starken Einfluss.

Denn dadurch wird der Boden immer mehr verdichtet und die Absenkung des Grundwasserspiegels weiter beschleunigt. Nicht zuletzt kommt dazu der Klimawandel und der damit verbundene ansteigende Meeresspiegel.
Schon heute sind grosse Teile der Mega-Stadt nicht mehr bewohnbar. 40 Prozent der Fläche von Jakarta befindet sich bereits unterhalb des Meeresspiegels – einige Bereiche bis zu vier Meter. Eine Mauer an der Küste soll das Wasser zurückhalten. Doch wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, ist sie längst nicht überall dicht.

Politik will eine neue Hauptstadt
Ob der Untergang der indonesischen Hauptstadt noch aufzuhalten ist, bleibt unter diesen Umständen fraglich. Das scheint auch der Politik bewusst. Erst Ende April hatte Präsident Joko Widodo angekündigt, dass er die Regierung sowie das Parlament wegen der massiven Bevölkerungsdichte auf der Hauptinsel Java abziehen möchte.
Künftig soll der Inselstaat den Regierungssitz auf der Insel Borneo haben. Die Stadt Palangka Raya gilt laut «Sky News» als Favorit. Der Grossraum der Stadt ist grösser als bei Jakarta, es leben dort derzeit aber nur etwa eine Viertelmillion Menschen.

Zum Vergleich: In Jakarta leben offiziell zehn Millionen Menschen, in der umliegenden Metropolregion mehr als 30 Millionen. Ziel der Regierung ist es, bis 2024 eine neue Hauptstadt zu haben. Dann geht die zweite Amtszeit des kürzlich wiedergewählten Widodo zu Ende.