Der britische Aussenminister Boris Johnson trifft sich am Sonntag in Teheran mit Irans Präsident Hassan Ruhani, um sich für die Freilassung von britischen Gefangenen einzusetzen. Es geht um die seit fast zwei Jahren im Iran inhaftierte iranischstämmige Projektmanagerin Nazanin Zaghari-Ratcliffe sowie um den Geschäftsmann Kamal Foroughi.

Die seit fast zwei Jahren inhaftierte Zaghari-Ratcliffe sollte am Sonntag vor Gericht erscheinen. Der Projektmanagerin der Thomson Reuters Stiftung wird Verbreitung von Propaganda gegen das iranische Regime und die Vorbereitung eines Umsturzes vorgeworfen. Sie wurde letztes Jahr zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. Der Geschäftsmann Forughi sitzt seit 2011 wegen angeblicher Spionage im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran.

Irans Botschafter in London, Hamid Baeidinedschad, hat die Hoffnungen auf eine sofortige Freilassung der beiden Briten gedämpft. Der Fall sei in den Händen der iranischen Justiz und nicht der Regierung, so der Botschafter.
Im Fall der beiden Briten könnte auch eine Tilgung von britischen Altschulden aus den 1970er Jahren von 400 bis 450 Million Pfund (über 500 Millionen Euro) zu ihrer Freilassung führen. Die Schulden stammen aus einem Waffengeschäft, das noch vor der islamischen Revolution unter dem Schah geschlossen worden war.

Zusehen sind der britische Aussenminister Boris Johnson (links) und der iranische Aussenminister Mohammad Javad Zarif (rechts).
Zusehen sind der britische Aussenminister Boris Johnson (links) und der iranische Aussenminister Mohammad Javad Zarif (rechts). - Keystone.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der britische Aussenminister Boris Johnson trifft sich am Sonntag in Teheran mit Irans Präsident Hassan Ruhani, um sich für die Freilassung von britischen Gefangenen einzusetzen.
  • Irans Botschafter in London, Hamid Baeidinedschad, hat die Hoffnungen auf eine sofortige Freilassung der beiden Briten gedämpft, da der Fall in den Händen der iranischen Justiz liege.
Ad
Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Hassan RuhaniBoris Johnson