Iran fordert von Grossbritannien sofortige Freigabe von Tanker
Die Führung in Teheran droht Grossbritannien mit Konsequenzen, sollte der vor Gibraltar festgesetzte Tanker «Grace» nicht freigegeben werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Seit einer Woche ist der iranische Tanker «Grace 1» vor Gibraltar festgesetzt.
- Er soll nach Syrien unterwegs gewesen sein, was ein Verstoss gegen die EU-Sanktionen wäre.
Die Führung in Teheran verlangt heute Freitag von Grossbritannien die sofortige Freigabe des vor Gibraltar festgesetzten iranischen Tankers. «Das ist ein gefährliches Spiel und hat Konsequenzen», sagte der Sprecher des Teheraner Aussenministeriums, Abbas Mussawi, der amtlichen Nachrichtenagentur Irna.
Die angeführten juristischen Gründe für die Festsetzung seien vorgeschoben und nicht gerechtfertigt. «Die Freigabe des Tankers ist im Interesse aller Länder.»
Verstoss gegen EU-Sanktionen
Die britische Marine hatte die «Grace 1» am Donnerstag vergangener Woche vor dem britischen Überseegebiet an der Südspitze Spaniens festgesetzt. Der Tanker soll nach Syrien unterwegs gewesen sein, was ein Verstoss gegen die EU-Sanktionen gegen das Land wäre.
Der Iran hat bereits mehrfach mit Gegenmassnahmen gedroht. Am Donnerstag wies die Führung in Teheran Vorwürfe Grossbritanniens zurück. Sie hätten nicht einen britischen Öltanker an der Passage durch die Strasse von Hormus behindert haben wollen.
Die Wasserstrasse im Persischen Golf ist einer der wichtigsten Schifffahrtswege weltweit. Die Vorfälle um die Tanker tragen zu den Spannungen rund um die Uran-Produktion des Iran bei. Auch das Atomabkommen steht auf der Kippe.