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Iran macht schwedischem EU-Mitarbeiter Prozess

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Iran,

Im Iran begann kürzlich der Prozess um einen schwedischen EU-Mitarbeiter. Ihm wird die Spionage vorgeworfen.

In einem speziell angefertigten Gerichtssaal beginnt der Prozess um die islamistischen Terroranschläge. Foto: Francois Mori/AP/dpa
In einem speziell angefertigten Gerichtssaal beginnt der Prozess um die islamistischen Terroranschläge. Foto: Francois Mori/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Im Iran hat der Prozess gegen einen wegen Spionagevorwürfen festgenommen EU-Mitarbeiter aus Schweden begonnen. Wie der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell am Sonntag mitteilte, begann die Verhandlung an diesem Samstag. Zu Details machte der Spanier keine Angaben. Er betonte lediglich, dass der seit 2022 inhaftierte Mitarbeiter des Auswärtigen Dienstes aus EU-Sicht unschuldig sei und sofort freigelassen werde müsse.

Der Schwede Johan Floderus war nach iranischen Angaben nach einer Privatreise im April vergangenen Jahres am Flughafen Teheran festgenommen worden.

Seitdem ist der 33-Jährige im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Haft. Floderus war nach EU-Angaben zuletzt Mitglied des für Afghanistan zuständigen Teams im Auswärtigen Dienst. Zuvor arbeitete er unter anderem für die schwedische EU-Kommissarin Ylva Johansson.

Festnahme wurde erstmals 2022 bestätigt

Irans Geheimdienst hatte die Festnahme des Schweden erstmals im Sommer 2022 bestätigt, aber keine Angaben zu seiner Identität gemacht. Es hiess lediglich, die Person sei wegen Spionagevorwürfen festgenommen worden, nachdem sie mehrfach als Tourist in dem Land gewesen sei. Die konkreten Anklagepunkte in dem Verfahren waren zunächst ebenfalls nicht bekannt.

Als möglicher Hintergrund des Falls gelten die angespannten Beziehungen zwischen Schweden und dem Iran. Teheran fordert von Schweden die Freilassung des Staatsangehörigen Hamid N., der wegen der Beteiligung an Massenhinrichtungen politischer Gefangener im Iran zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.

Im Mai liess Irans Justiz einen schwedisch-iranischen Dissidenten hinrichten, dem terroristische Aktivitäten zur Last gelegt worden waren. Ein weiterer Doppelstaatsbürger, der Mediziner Ahmad Resa Dschalali, wurde im Iran nach Spionagevorwürfen ebenfalls zum Tode verurteilt.

Angebliche «willkürliche» Inhaftierung des Schweden

Ein im Iran inhaftierter belgischer Entwicklungshelfer war im Mai durch einen umstrittenen Gefangenenaustausch nach mehr als einem Jahr freigekommen. Im Gegenzug wurde der wegen Terrorvorwürfen verurteilte iranische Diplomat Assadollah Assadi freigelassen.

Kurz darauf liess der Iran dann auch die österreichisch-iranischen Staatsbürger Kamran Ghaderi und Massud Mossaheb sowie einen dänischen Staatsbürger frei – nach offiziell unbestätigten Angaben als Teil des Deals zwischen Belgien und dem Iran.

«Johan Floderus ist willkürlich inhaftiert und muss deswegen freigelassen werden, damit er zu seiner Familie zurückkehren kann», forderte Schwedens Aussenminister Tobias Billström am Samstagabend. Ein Vertreter Schwedens sei im Gerichtsgebäude anwesend gewesen, habe aber nicht am Verfahren teilnehmen dürfen. «Es gibt keinerlei Gründe dafür, Johan Floderus zu inhaftieren, geschweige denn ihm ein Verfahren zu machen», teilte Billström mit. «Schweden und die EU haben das Vertretern des Iran unmissverständlich klargemacht.»

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