Iran plant neue Friedensinitiative für Berg-Karabach-Konflikt
Das Wichtigste in Kürze
- Iran plant eine neue Friedensinitiative für den Konflikt in Berg-Karabach.
- Demnächst werden Gespräche mit den Konfliktparteien, Russland und der Türkei geführt.
- Der Iran pflegt sowohl zu Aserbaidschan als auch zu Armenien gute Beziehungen.
Der Iran plant eine neue Friedensinitiative für den Konflikt um die Südkaukasusregion Berg-Karabach. Das gab Aussenamtssprecher Said Chatibsadeh am Dienstag im Staatsfernsehen bekannt.
Vizeaussenminister Abbbas Araghchi werde mit Offiziellen in Armenien und Aserbaidschan sowie Russland und der Türkei über die Friedensinitiative reden. Dies sagte der Sprecher. Was die neue Initiative beinhaltet und wann genau Araghchis Reise geplant ist, teilte Chatibsadeh nicht mit.
Schon vor drei Wochen hatte Präsident Hassan Ruhani den politschen Führern beider Konfliktländer den Iran als Vermittler vorgeschlagen. Seiner Meinung nach muss dieser Konflikt politisch gelöst werden.
Iran in Zwickmühle
Der Iran steckt im Berg-Karabach-Konflikt in einer politischen Zwickmühle. Teheran pflegt zu beiden Ländern gute Beziehungen und zieht es daher vor, weiterhin neutral zu bleiben. Auch will man innenpolitisch keine Spannungen, da im Land Millionen von iranischen Aseris und mehr als 150'000 Armenier leben.
Anders als die Armenier stehen die Aseris in dem Konflikt auf der Seite ihrer «muslimischen Brüder» in Aserbaidschan. Die islamische Republik erkennt das territoriale Recht Aserbaidschans in Berg-Karabach zwar an, hat aber politisch bessere Beziehungen zu Eriwan. In den vergangenen Jahren hat insbesondere die Zusammenarbeit Bakus mit Erzfeind Israel zu Differenzen zwischen den beiden islamischen Nachbarländern geführt.