Iran: Schweizer fotografierte unerlaubt Militärgelände
Der in einem iranischen Gefängnis verstorbene Schweizer soll laut der iranischen Justiz unerlaubt ein Militärgelände fotografiert haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der im iranischen Gefängnis verstorbene Schweizer habe ein Militärgelände fotografiert.
- Das sagt ein Sprecher der iranischen Justiz am Mittwoch.
- Laut Angaben vom EDA handelte es sich beim Verstorbenen um einen 64-jährigen Schweizer.
Ein in einem iranischen Gefängnis verstorbener Schweizer soll laut der iranischen Justiz unerlaubt ein Militärgelände fotografiert und mit «feindlichen Regierungen» kooperiert haben. Deshalb sei er verhaftet worden, sagte ein Sprecher am Mittwoch.
Der Schweizer sei im Oktober als Tourist in einem Privatwagen mit verschiedenen Geräten in den Iran eingereist, sagte der Sprecher vor den Medien. Der Mann sei in Namibia geboren und Schweizer Staatsbürger. Weitere Angaben machte er nicht.
Der Iran hatte Anfang Januar erklärte, der Mann habe sich am 9. Januar im Gefängnis Semnan im Osten des Landes das Leben genommen. Er war zuvor der Spionage beschuldigt worden.
Bei dem Mann handelt es sich laut Angaben des Schweizer Aussendepartements (EDA) um einen 64-jährigen Schweizer, der als Tourist im Iran unterwegs gewesen war. Er wohnte demnach seit knapp 20 Jahren nicht mehr in der Schweiz und hatte zuletzt im südlichen Afrika gelebt. Die Schweiz verlangte eine umfassende Untersuchung der Umstände des Todes.
Iranische Medien: Verhaftung während israelischem Luftangriff
Gemäss dem iranischen Portal Nurnews soll der 64-Jährige im Oktober 2024 während des israelischen Luftangriffs auf den Iran verhaftet worden sein. Der Geheimdienst habe ihm zur Last gelegt, Bodenproben in einer Wüstenregion genommen zu haben.
Danach sei der Mann vom Geheimdienst verhaftet und ins Gefängnis von Semnan gebracht worden, knapp 200 Kilometer östlich der iranischen Hauptstadt Teheran.
Die Schweizer Botschaft in Teheran wurde laut EDA am 10. Dezember 2024 von den iranischen Behörden darüber informiert, dass ein Schweizer Staatsangehöriger wegen des Verdachts auf Spionage verhaftet wurde.
Ab dem Zeitpunkt der Verhaftung stand die Botschaft demnach in täglichem Kontakt mit den iranischen Behörden, um mehr Informationen zu den Umständen der Verhaftung und Zugang zum Inhaftierten zu erhalten.
Der Leichnam des Verstorbenen befindet sich in Teheran. Die Schweizer Botschaft leitete die administrativen Schritte für die Rückführung des Leichnams in die Schweiz ein.