Im Iran soll der Verkauf unislamischer Mäntel an Frauen demnächst mit einem bis zu einjährigem Arbeitsverbot bestraft werden.
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Um Haare und Körperkonturen zu verbergen, müssen Frauen im Iran Kopftücher und Mäntel tragen. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Iran stellt den Verkauf «unislamischer» an Frauen unter Strafe.
  • Den zuwiderhandelnden Verkäufern droht ein einjähriges Arbeitsverbot.
  • Ob sie sich dennoch daran halten werden, ist fraglich.
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Im Iran soll der Verkauf «unislamischer Mäntel» an Frauen demnächst harsch bestraft werden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna droht den Verkäufern ein einjähriges Arbeitsverbot – und genauso lange bleiben auch ihre Läden geschlossen. Als unislamisch gelten besonders die Mäntel, die vorne offen und knopflos sind, so der staatliche Textilverband.

Dennoch ist es unklar, ob sich die Verkäufer an die neuen Vorschriften halten werden. Sie sollen mit den offenen Mänteln, die seit einiger Zeit sehr angesagt sind, einen enormen Umsatz erzielen. Wegen der Finanzkrise ist es eher unwahrscheinlich, dass sie nun wegen islamischer Vorschriften auf gute Geschäfte verzichten werden.

«Sünderinnen» droht Verhaftung

Im Iran müssen alle Frauen – und Mädchen ab 9 Jahren – nach islamischen Vorschriften ein Kopftuch und einen langen weiten Mantel tragen, um Haare und Körperkonturen in der Öffentlichkeit zu verbergen. «Sünderinnen» droht Verhaftung durch die Sittenpolizei, in manchen Fällen auch ein Strafverfahren und am Ende eine saftige Geldstrafe.

Die Gesetze und Strafmassnahmen gibt es schon seit fast 40 Jahren, genauso lange haben sie nicht viel gebracht. Die Kopftücher werden immer kleiner und die Mäntel immer kürzer und enger – und seit kurzem sind sie auch vorne offen.

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